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Spiele-Adaptionen zu neu erscheinenden Kinofilmen sind so eine Sache. Sie müssen immer pünktlich zum Kinorelease fertig sein und da die Zeit sowieso schon knapp ist, wird meistens auch nicht sehr viel Budget in die einzelnen Titel gesteckt. Dies hat zum Resultat dass solche Adaptionen mittlerweile einen ganz miesen Ruf besitzen und bereits im Vorneherein als schlecht abgestempelt werden. Anders sieht es hingegen bei Spielen zu TV-Serien aus. Diese spüren keinen Zeitdruck und können weitestgehend mit den gewünschten Mitteln umgesetzt werden.

Zeichentrickserien wie 'Die Simpsons', 'Futurama', 'South Park' und 'Spongebob Schwammkopf' haben es bereits vorgemacht, nun folgt 'Family Guy' mit einem Ableger. Erstmals erschienen ist ein Game zu Seth MacFarlanes populärer Serie vor sechs Jahren - damals noch für die XBox und die PlayStation 2. Nun folgt mit 'Family Guy: Zurück ins Multiversum' eine Neuauflage. Die Story, geschrieben von den Autoren der Serie, stellt eine Erweiterung der existierenden Episode 'Strasse ins Multiversum' aus der achten Staffel der Serie dar. In dieser Folge entwickelte der kleine Stewie eine Maschine, welche es erlaubt verschiedene Universen zu bereisen - eine ideale Basis also für ein Videospiel.



Im Story-Modus schlüpft man als Spieler in die Rolle von Stewie und Brian. Die beiden bereisen auch in der TV-Folge zusammen das Multiversum. Man kann dabei ständig zwischen den beiden Charakteren hin- und herschalten, was ermöglichen soll dass auf die „speziellen Fähigkeiten“ jedes Einzelnen zurückgegriffen werden kann. Nur schade dass diese Fähigkeiten nicht sonderlich speziell sind. Theoretisch lässt sich das Spiel auch nur mit einem der beiden Charaktere durchspielen. Nach insgesamt zehn Levels und einer Spielzeit von nur wenigen Stunden ist dies auch bereits vollbracht. Spätestens hier zeigt sich das grösste Problem des Spiels: Der Schwierigkeitsgrad. Aufgrund des gewohnt frechen Humors ist das Spiel erst ab achtzehn Jahren freigegeben, für jene Altersklasse ist 'Family Guy: Zurück ins Multiversum' aber viel zu einfach ausgefallen. Die Missionen sind zu simpel (Gegner erledigen, Schalter drücken, Tore öffnen, Gegenstände platzieren, Endgegner besiegen), die Munition geht beinahe nie aus und wenn man stirbt, kann man nach drei Sekunden Warten an derselben Stelle weiterspielen - die Gegner die zuvor besiegt worden sind, liegen dann immer noch am Boden… Einziger Lichtblick vom Spiel ist, dass die enge Zusammenarbeit mit den Serienmachern deutlich spürbar ist. So entspricht der Humor exakt dem der TV-Serie und auch konnten die originalen Synchronsprecher gewonnen werden. Kompliment! Fans der deutschen Version schauen allerdings in die Röhre: Die Sprachausgabe ist lediglich Englisch (allerdings mit deutschen Untertiteln).



Technisch vermag das Spiel leider auch nicht zu überzeugen. Die Entwicklerschmiede Heavy Iron Studios hat zwar bereits mehrere Pixar-Spiele umgesetzt ('Die Unglaublichen', 'Ratatouille', 'Wall-E', 'Oben'), aber 'Family Guy: Zurück ins Multiversum' ist schlichtweg nicht auf der Höhe der Zeit. Klassische Zeichentrickserien sollten sich zwar leicht umsetzen lassen, dennoch wirken die Figuren sehr pixelig und auch die Umgebung hat mit einer schwachen Kantenschärfung zu kämpfen. Nun, für wer ist dieses Spiel geeignet: In erster Linie für Fans der Serie - nur schon der kurzweiligen Story und den tollen Ideen und Dialogen wegen. Spieletechnisch wird man allerdings überhaupt nicht gefordert und greift so besser zu einem anderen Titel.


Genre: Action-Adventure
Plattformen: Xbox360, PS3
Release: 23. November 2012
Altersfreigabe: ab 18 Jahren
Publisher: Activision


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Herzlichen Dank an Activision für das Rezensionsexemplar des Spiels!

verfasst von Philipp Fankhauser
18. Dezember 2012

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