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Der Zauber ist vorbei: Am 21. Juli erschien der letzte 'Harry Potter'-Band auf Englisch und inzwischen weiss die halbe Welt, wie das Magier-Epos ausgeht. Doch noch ist nicht aller Tage Abend, denn zum Glück gibt’s ja noch die Verfilmungen - und die Spiele.

Beim fünften Teil, 'Der Orden des Phönix', ist im Vergleich zu den Vorgängern alles anders. Die Charaktere sehen haargenau aus wie ihre Filmpendants. Grösste Neuerung ist aber, dass sich Hogwarts nun frei begehen lässt - die gesamten Ländereien mitsamt Schloss lassen sich von unten bis oben erkunden. Damit kann man Stunden verbringen. Manchmal wird das gar zum Zwang: Durch die immense Grösse von Hogwarts lassen sich lange Laufwege zu Beginn des Spiels noch nicht umgehen. Erst wenn man ein paar kleine Aufgaben bei bestimmten Porträts erledigt hat, geben diese Geheimgänge frei. Fans stört die Herumrennerei aber kaum: Das Schloss wurde mit so viel Liebe zum Detail gestaltet, dass man die einzelnen Räume aus Filmen und Büchern gleich wiedererkennt.

Aber was gibt’s überhaupt zu tun im Schloss? Neben kleinen Aufgaben wie Schulunterricht folgt das Spiel dem Handlungsbogen des Buchs und Films (mehr dazu in unserer Kinokritik). Aus diesem Grund besteht ein Grossteil der Spielzeit daraus, die verschiedenen Dumbledores-Armee-Mitglieder zu rekrutieren, für die Harry allerlei abwechslungsreiche, aber sehr leichte Aufgaben erledigt. Mal hilft man Luna Lovegood beim Füttern der Thestrale, dann versteckt man mit Fred und George Feuerwerkskörper im Bootshaus. Die Steuerung geht am besten mit einem Gamepad von der Hand oder der reinen Tastatursteuerung – die Maus-Gesten-Steuerung ist eine Katastrophe! Gegen Ende des Spiels verschlägt es bekanntlich einige DA-Mitglieder ins Zaubereiministerium, wo vor allem gekämpft wird. Die verschiedenen Zauber lernt man natürlich während der Hogwarts-Zeit. Gezaubert wird übrigens nicht mehr automatisch, sondern durch eine bestimmte Kombination von Tasten. Das verlangt immerhin eine Prise Hirnschmalz ab, um herauszufinden, welchen Zauber man wo anwenden könnte. Während die Ministeriums-Passage recht gut ist, enttäuscht der Beginn des Spiels masslos: Der Dementoren-Angriff in Little Whinging ist binnen einer Minute vorbei, der Tutorial-Aufenthalt in Sirius Blacks Haus langweilt. Aber keine Angst: Sobald man in Hogwarts ankommt (und das geht dann doch recht flott), gewinnt das Spiel massiv an Qualität.

Während Harrys Streifzug durch Hogwarts wird er immer von Ron und Hermine begleitet. Wenn er alleine für einen bestimmten Zauber zu schwach ist, setzen die beiden Kollegen gleich ein. Auch geben sie Harry wertvolle Hinweise oder witzige Kommentare. Sowieso ist die Synchronisation gut gelungen, nicht nur sprachlich. Es werden auch viele Details aus dem 'Potter'-Universum erwähnt, die in früheren Büchern (oder in Abschnitten, die im Film weggelassen wurden) behandelt worden sind. Für Fans ist 'Orden des Phönix' also gefundenes Fressen. Denn trotz der simplen Spielmechanik ist es in erster Linie unglaublich atmosphärisch. Man fühlt sich sofort in der Welt der Zauberer sofort heimisch. Die Kombination aus Originalschauplätzen, -figuren und –musik macht unglaublich Laune. Die Frage ist nur, wie die Entwickler für 'Halbblutprinz' das Schloss nochmals kopieren oder mit neuen spannenden Ideen überraschen.



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Herzlichen Dank an Electronic Arts für das Rezensionsexemplar des Spiels!

verfasst von Adrian Spring
5. September 2007

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