The Last King Of Scotland
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Kritik
Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, als Forest Whitaker in ‚Ghost Dog’ zu sehen war, dass er einmal den ugandischen Diktator Idi Amin verkörpern wird. Und dafür jeden wichtigen Preis der Filmbranche absahnt. Verdient hat er jeden einzelnen davon. Whitaker spielt diese Schreckensfigur nicht nur mit der benötigten Skrupellosigkeit, sondern auch mit viel Herz und Charisma. Ja, Amin wirkt auf das Publikum in der ersten Filmhälfte richtig sympathisch! Der Grund: Man erlebt das Geschehen aus der Sicht des erfundenen Arztes Nicholas, schön gespielt vom Newcomer James McAvoy. Er erlebt Amin zu Beginn nämlich auch als nett und witzig. Erst als sich Nicholas in eine von Amins Frauen verliebt, kriegt er die andere Seite des Diktators mit. Dann wandelt sich 'Der letzte König von Schottland' zum Thriller.
Der Spannungsbogen zieht also an und Nicholas versucht, von seinem Posten loszukommen - inzwischen ist er Amins engster Berater. Durch die Veränderung im Film erleben auch die Stimmungsmacher ein neues Bild: die fröhlichen, afrikanischen Klänge und die leuchtenden Farben verschwinden. Gegen Ende, als Nicholas versucht Amin zu vergiften, ist der Film an Spannung kaum zu überbieten. Schade nur, dass das Ende ziemlich abrupt kommt und mit ein paar eingeblendeten Texten besiegelt wird. Trotzdem: 'Der letzte König von Schottland' wirkt enorm authentisch. Brutalität und Sex sind keine Fremdkörper, sie fügen sich nahtlos ein. Es liegt auch daran, dass Amin nicht einfach als Monster porträtiert wird, sondern als Mensch. Über seine Herrschaft erfährt man nur nebenbei etwas. Ein Entscheid, der die Quasi-Realität noch interessanter macht.
Die DVD
Bild Das Bild ist sicherlich nicht perfekt. Rauschen tritt auf, die Schärfe schwankt ebenfalls und die Farben sind auch nicht immer ideal abgemischt. Doch all das hilft der Stimmung des Films, um sie authentischer zu machen. Von daher fallen die Kritikpunkte gar nicht so negativ auf. |
Sound Die Surroundabmischung ist überraschend vielseitig: Eingängige Afrikaklänge erschallen aus sämtlichen Lautsprechern, die Dialoge sind stets glasklar verständlich. Am Ende trägt auch die Akustik zur nervenaufreibenden Spannung bei. Umgebungsgeräusche bestätigen den guten Eindruck. |
Extras
- Audiokommentar
- Nicht verwendete Szenen
- Die Darstellung Idi Amins
- Forest Whitaker als Idi Amin
- Casting
- Trailer
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Neben einem gemächlichen Audiokommentar von Regisseur Kevin Macdonald und einer Handvoll zusätzlicher Szenen, kümmert sich das Bonusmaterial ausschliesslich um die Figuren. Erstens um Idi Amin selbst in einer 30-minütigen Dokumentation. Darin kommen aber auch Beteiligte des Films zu Wort, etwa Forest Whitaker. Noch mehr von Whitaker gibt’s in einem separaten Special zu sehen, das sich voll und ganz auf seine Darstellung des Diktators kümmert. Nochmals um die Besetzung kümmert sich ein weiteres Extra. Einmal mehr dreht es sich nur um Forest Whitaker. Diese Specials sind durchgehend informativ und interessant, doch wünscht man sich, auch über die anderen Darsteller mehr zu erfahren.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The Last King Of Scotland |
Produktionsjahr | 2006 |
Genre | Thriller |
Studio | Fox Searchlight Pictures |
Verleih | 20th Century Fox Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 118 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Kevin Macdonald |
Darsteller | Forest Whitaker, James McAvoy, Kerry Washington, Gillian Anderson, Simon McBurney |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 01.09.07
© Bilder, DVD-Screenshots, 20th Century Fox Home Entertainment