The War At Home
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Kritik
Dass von 'Familienstreit de Luxe' nur zwei Staffeln produziert wurden, ist wohl sehr einfach zu erklären. Die Produzenten lassen in dieser Serie einfach nichts aus: Ob nun Brustvergrösserungen bei der minderjährigen Tochter, Saufgelage der Eltern, Masturbationsprobleme des jüngsten Sprosses oder heimliche Liebschaften am Arbeitsplatz. In dieser technisch modernen Sitcom wird einfach kein Blatt vor den Mund genommen. Auch mit Rassenproblemen und Homosexualität setzt sich die Serie - mehr oder weniger politisch korrekt - auseinander und es ist verständlich oder gar vorhersehbar, dass eine solche Produktion beim amerikanischen Durchschnittspublikum durchwegs auf Ablehnung stösst. Ganz anders sieht es jedoch in Europa aus. Hier erlebt die Serie momentan einen steilen Karrieresprung in die Ferneseh-Primetime. In der Schweiz und in Österreich befindet sich die Serie bereits im Vorabendprogramm und es ist bestimmt nur eine Frage der Zeit, bis auch ein deutscher Sender 'Familienstreit de Luxe' für seine Zuschauer ins Programm aufnimmt.
Beim Aufbau der Serie kann man fast schon von dem einer klassischen Sitcom sprechen. Das meiste spielt sich in der Küche und ihm Wohnzimmer ab, Outdoor-Szenen gibt es keine und selten kann man Dave auch noch bei seiner Arbeit beobachten. Dennoch geht 'Familienstreit de Luxe' nicht dem tradtitonellen Klischee der Neunziger Jahre nach wo Moral und Situationskomik noch gross geschrieben wurden, sondern orientiert sich eher neuartigen Pendants, wie beispielsweise 'Mein cooler Onkel Charlie'. Hauptteil der Komik lieferen die Dialoge, sie sind Ursprung aller guten Witze und regen den Zuschauer beinahe immer zum Schmunzeln an. Hier sind besonders die unterschiedlichen und sehr stark ausgeprägten Charakterrollen der Darsteller ausschlaggebend. Ein dominanter Vater, eine mitfühlende Mutter, eine pubertierende und jungfräuliche Tochter, ein ausgeschlossenes mittleres Kind und ein gewitzter kleiner Frechdachs. Die Interpretationen wirken zwar manchmal ein wenig übertrieben, dennoch im Verhältnis zur Serie authentisch und in die Rolle passend. Besonders Protagonist Michael Rapaport als Dave mag in sehr vielen Hinsichten zu überzeugen und schliesst sich am schnellsten ins Herz des Zuschauers.
Was 'Familienstreit de Luxe' jedoch von anderen Sitcoms unterscheidet ist die Tatsache, dass sehr viele Zwischensequenzen vorhanden sind bei welchen die Darsteller direkt zur Kamera sprechen. Dabei stehen sie in ihren jeweiligen Klamotten welche sie in der aktuellen Filmsequenz tragen vor einem weissen Hintergrund und geben ihre momentan Gedanken dem Publikum preis. Es ist an dieser Stelle sehr schwer zu beschreiben und konkrete Beispiele zu nennen da der entsprechende Zusammenhang fehlt, jedoch geben diese Monologe vielen Sequenzen die gewisse Würze und verstärken so den Humor. Vorallem geben sie oftmals auch Einblick in Daves väterliche Gedanken, was enorm in Verständnisfragen hilft und oft auch eine gewisse Spannung aufbauen lässt, was bei Sitcoms nun wirklich nicht selbstverständlich ist. Zusammenfassend kann man bei 'Familienstreit de Luxe' von einer sehr gelungenen Serie sprechen, bei welcher leider nur zwei Staffeln produziert wurden. Als Europäer wird man schon nach wenigen Folgen angefressener Fan und kann durchaus auch mehrere Folgen nacheinander oder die gleichen innert kurzer Zeit schauen. Die Unterhalung bleibt bestehen. Nun hofft natrürlich das europäische Publikum dass die zweite Staffel möglichst bald auf DVD erscheint. Wenn man jedoch den DVD-Werdegang von 'Mein cooler Onkel Charlie' anschaut, darf man bei Warner guter Dinge sein.
Die DVD
Bild Die Serie ist erst ein bisschen mehr als zwei Jahre alt und technisch ziemlich fortgeschritten. Dies merkt man nicht nur am sauberen Breitbildformat, sondern auch an den kontrastrreichen, sehr präsenten Farben und den glücklicherweise fehlenden Rauschmustern und Welleneffekten. Starke Unschärfen sucht man ebenfalls vergeben. |
Sound Akustisch bleibt die Serie jedoch trotz ihres noch jungen Alters dem Sitcomklischee der letzen Jahre treu: Die vorhandenen Tonspuren liegen zwar in drei Sprachen, jedoch lediglich im Stereoformat vor. Dies hat zur Folge dass Räumlichkeit vermisst bleibt. Die Dialoge sind ausserdem stellenweise akustisch schwer verständlich. |
Extras
Keine Extras
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The War At Home |
Produktionsjahr | 2005/2006 |
Genre | Sitcom |
Studio | Warner Bros. Television |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 454 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Created By | Rob Lotterstein |
Darsteller | Michael Rapaport, Anita Barone, Kaylee DeFer, Kyle Sullivan, Dean Collins |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.78:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Surround 2.0 Englisch: Dolby Surround 2.0 Italienisch: Dolby Surround 2.0 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Italienisch, Polnisch, Deutsch (für Hörgeschädigte), Englisch (für Hörgeschädigte), Italienisch (für Hörgeschädigte), Ungarisch (für Hörgeschädigte), Portugiesisch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 3 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 19.01.08
© Bilder, DVD-Screenshots, Warner Home Video