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Luther



Release:
27. Mai 2004

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Kurzkritik:
'Luther' ist ein bedeutungsvolles Historiendrama. Mit einer passenden, internationalen Besetzung und sehr gut durchdachten Dialogen überzeugt dieser Film auch diejenigen, die mit dem Kirchengeschehen nicht viel anfangen können. Leider wirkt die letzte halbe Stunde dieses Filmes etwas verwirrend und die Ereignisse überschlagen sich. Ansonsten sehr eindrucksvoll erzählt.







Inhaltsangabe

Wir schreiben das Jahr 1505: Der junge Martin Luther (Joseph Fiennes) gerät in ein schreckliches Gewitter. Blitze schlagen um ihn herum wild in den Boden. In seiner Verzweiflung betet er zu Gott und verspricht, wenn er überleben würde, Mönch zu werden. Er überlebt. 1510 beginnt Luther in Wittenberg sein Theologiestudium um danach Priester zu werden und Predigen zu halten. 1517 wird von den hohen Mächten geplant einen riesigen Palast für Papst Leo den Zehnten (Uwe Ochsenknecht). Dafür muss aber Geld her. Da die Adligen und Kirchenmitglieder ihre Gelder nicht opfern wollen, muss halt das Volk daran glauben. Johann Tetzel (Alfred Molina) ist beauftragt in Wittenberg Geld einzusammeln. Mit der Begründung dass eine Spende die verstorbenen Vorfahren vom beissenden Höllenfeuer erlösen kann, hat er die anno dazumal sehr gläubigen Dorfbewohner schnell auf seiner Seite. Martin Luther findet es hinterhältig und fies, das Volk auf diese Art zu "berauben" - die Liebe Gottes kann man nur durch die eigene Liebe erkauft werden. Nicht für Geld. So schlägt Luther seine berüchtigten 95 Thesen an die Tore der Schlosskirche, die gegen den Ablasshandel vom Papst sprechen. Das Volk liest die Thesen und ist von Luther begeistert. Die Kirchenmitglieder befürchten eine Reformation der Kirche - aber nicht so wie sie es sich vorgestellt haben: Das Volk wird dadurch nicht mehr willig sein Opfer in Form von Geldern zu bezahlen. Bald darauf wird Luther nach Worms vorgeladen um seine 95 Thesen zu widerrufen.



Kritik

Ein Film über die Historiklegende Luther war schon lange überfällig. So hat sich Regisseur Eric Till ans Werk gemacht, eine nicht-amerikanische Version zu produzieren. 'Luther' ist bereits seine 55te Produktion, in der er Regie führt. Zu aller Überraschung handelt es sich bei 'Luther' um eine deutsche Produktion, dessen Regiestuhl, ebenfalls zu aller Überraschung, von einem Franzosen (Eric Till) besetzt wird. Richtig international wird es aber erst dann, wenn man die mitwirkenden Schauspieler betrachtet; sie kommen aus England, Deutschland, der Schweiz, aus Österreich und Kanada. Ein sehr multikulturelles Grüppchen, das aber auf der Leinwand hervorragend zusammen harmoniert.

Joseph Fiennes, Alfred Molina und allen voran Sir Peter Ustinov überzeugen in diesem Streifen wahrhaftig. Man fühlt sich wahrlich ins sechzehnte Jahrhundert zurückversetzt, nicht nur den Dialogen wegen, sonder auch die ganzen Gesten und Förmlichkeiten, die anno dazumal unter edlen Mitbürgern üblich waren.

Einziger Kritikpunkt ist wohl das schwache Enden des Filmes. Die Filmlänge von zwei Stunden ist wohl doch ein bisschen zu gut gemeint gewesen. Eineinhalb Stunden hätten es bereits auch getan. Zu Beginn des Filmes ist man beinahe enttäuscht dass das schreckliche Gewitter, das Luther von der Existenz Gottes und seiner schützenden Hand überzeugt hat, nur wenige Sekunden dauert. Auch in den weiteren, ersten Minuten gibt es viele, solche kurzen Schlüsselmomente. Bei so manchen Historienfilmen kann es vorkommen dass solche Szenen zu kurz kommen, jedoch aus dem Grund, dass sich der Film ansonsten in eine unglaubliche Länger ziehen würde. Dies ist aber bei 'Luther' nicht der Fall; die letzte halbe Stunde hätte mühelos gestrichen werden können, da sie nur verwirrend und nicht wirklich zur Geschichte beitragend ist. In dieser Zeit hätte man Sequenzen, wie "das Gewitter" und "Luthers Zeit in Rom" ein wenig verdeutlichen und verlängern können. Aber ansonsten gibt es an diesem Film sehr wenig zu bemängeln. Tolle Schauspieler, herrliche Dialoge und eine Geschichte über einen Mann, der die Welt veränderte. Hut ab, auch für die Tatsache dass dieser Film eine deutsche Produktion ist.

Die DVD
Bild
Die Bildqualität ist sehr gut gelungen. Die Farben leuchten und wirken kräftig. Auch überzeugt der Kontrast. Die Schärfe ist ebenfalls in vielen Szenen gelungen und nur in wenigen lässt sie zu Wünschen übrig. Bei genauerem Hinsehen kann man in dunkleren Szenen ein leichtes Rauschen erkennen, was aber nicht besonders stört, da man dieses nur bemerkt wenn man danach sucht.
Sound
Die Dialoge werden stets sauber und deutlich wiedergeben, was bei diesem Film ein sehr wichtiger Faktor ist. In gigantischen Szenen, die förmlich nach Surround-Effekten schreien, wird diese Option leider nur sehr bescheiden genutzt. Neben- und Hintergrundgeräusche sind jedoch stets gut ortbar und sorgen für eine ideale Räumlichkeit.

Extras
- Zeittafel: 'Luthers Leben'
- Choral: 'Eine feste Burg ist unser Leben'
- 'Luthers kleiner Katechismus' - vorgetragen von Bischof Dr. Hans-Christian Knuth
- Statements der Schauspieler
- Hinter den Kulissen

Die Extras sind auf dieser DVD sehr speziell. Nebst einem Vortrag eines Bischofs und eines Chorals, gibt es weitere, ungewohnte Extras, die aber überzeugen. Nebst all diesem exotischen Sonderzubehör, gibt es aber auch das klassische Making Of zu bewundern. Bei diesen Extras siegt wahrlich die Qualität über die Quantität.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Luther
Genre Drama
Studio NFP Teleart
Verleih Universal Home Entertainment
Laufzeit ca. 121 Minuten
FSK ab 12 Jahren
Regie Eric Till
Darsteller Joseph Fiennes, Alfred Molina, Uwe Ochsenknecht, Claire Cox, Sir Peter Ustinov
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.85:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Deutsch (für Hörgeschädigte)
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Philipp Fankhauser am 11.08.04

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