Luther
|
|
Kritik
Ein Film über die Historiklegende Luther war schon lange überfällig. So hat sich Regisseur Eric Till ans Werk gemacht, eine nicht-amerikanische Version zu produzieren. 'Luther' ist bereits seine 55te Produktion, in der er Regie führt. Zu aller Überraschung handelt es sich bei 'Luther' um eine deutsche Produktion, dessen Regiestuhl, ebenfalls zu aller Überraschung, von einem Franzosen (Eric Till) besetzt wird. Richtig international wird es aber erst dann, wenn man die mitwirkenden Schauspieler betrachtet; sie kommen aus England, Deutschland, der Schweiz, aus Österreich und Kanada. Ein sehr multikulturelles Grüppchen, das aber auf der Leinwand hervorragend zusammen harmoniert.
Joseph Fiennes, Alfred Molina und allen voran Sir Peter Ustinov überzeugen in diesem Streifen wahrhaftig. Man fühlt sich wahrlich ins sechzehnte Jahrhundert zurückversetzt, nicht nur den Dialogen wegen, sonder auch die ganzen Gesten und Förmlichkeiten, die anno dazumal unter edlen Mitbürgern üblich waren.
Einziger Kritikpunkt ist wohl das schwache Enden des Filmes. Die Filmlänge von zwei Stunden ist wohl doch ein bisschen zu gut gemeint gewesen. Eineinhalb Stunden hätten es bereits auch getan. Zu Beginn des Filmes ist man beinahe enttäuscht dass das schreckliche Gewitter, das Luther von der Existenz Gottes und seiner schützenden Hand überzeugt hat, nur wenige Sekunden dauert. Auch in den weiteren, ersten Minuten gibt es viele, solche kurzen Schlüsselmomente. Bei so manchen Historienfilmen kann es vorkommen dass solche Szenen zu kurz kommen, jedoch aus dem Grund, dass sich der Film ansonsten in eine unglaubliche Länger ziehen würde. Dies ist aber bei 'Luther' nicht der Fall; die letzte halbe Stunde hätte mühelos gestrichen werden können, da sie nur verwirrend und nicht wirklich zur Geschichte beitragend ist. In dieser Zeit hätte man Sequenzen, wie "das Gewitter" und "Luthers Zeit in Rom" ein wenig verdeutlichen und verlängern können. Aber ansonsten gibt es an diesem Film sehr wenig zu bemängeln. Tolle Schauspieler, herrliche Dialoge und eine Geschichte über einen Mann, der die Welt veränderte. Hut ab, auch für die Tatsache dass dieser Film eine deutsche Produktion ist.
Bild Die Bildqualität ist sehr gut gelungen. Die Farben leuchten und wirken kräftig. Auch überzeugt der Kontrast. Die Schärfe ist ebenfalls in vielen Szenen gelungen und nur in wenigen lässt sie zu Wünschen übrig. Bei genauerem Hinsehen kann man in dunkleren Szenen ein leichtes Rauschen erkennen, was aber nicht besonders stört, da man dieses nur bemerkt wenn man danach sucht. |
Sound Die Dialoge werden stets sauber und deutlich wiedergeben, was bei diesem Film ein sehr wichtiger Faktor ist. In gigantischen Szenen, die förmlich nach Surround-Effekten schreien, wird diese Option leider nur sehr bescheiden genutzt. Neben- und Hintergrundgeräusche sind jedoch stets gut ortbar und sorgen für eine ideale Räumlichkeit. |
Extras
- Zeittafel: 'Luthers Leben'
- Choral: 'Eine feste Burg ist unser Leben'
- 'Luthers kleiner Katechismus' - vorgetragen von Bischof Dr. Hans-Christian Knuth
- Statements der Schauspieler
- Hinter den Kulissen
Die Extras sind auf dieser DVD sehr speziell. Nebst einem Vortrag eines Bischofs und eines Chorals, gibt es weitere, ungewohnte Extras, die aber überzeugen. Nebst all diesem exotischen Sonderzubehör, gibt es aber auch das klassische Making Of zu bewundern. Bei diesen Extras siegt wahrlich die Qualität über die Quantität.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Luther |
Genre | Drama |
Studio | NFP Teleart |
Verleih | Universal Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 121 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Eric Till |
Darsteller | Joseph Fiennes, Alfred Molina, Uwe Ochsenknecht, Claire Cox, Sir Peter Ustinov |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Deutsch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 11.08.04