Freddy vs. Jason
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Kritik
Spielfilme, die Elemente aus anderen Filmen enthalten, arten oft in geschmacklose Parodien aus. Nicht aber 'Freddy vs. Jason', der dank seinen beiden Hauptakteuren Freddy Krüger (aus der 'Elm Street'-Reihe) und Jason Vorhees (aus der 'Halloween'-Reihe) zu einem spannenden Horrorschocker geworden ist. Seit neuestem sind auch Gerüchte aufgetaucht dass eine Fortsetzung geplant sei. 'Freddy vs. Jason vs. Ash' sollte diesen Gerüchten zufolge das Sequel heissen. Im Namen erkennbar ist, dass nun auch der Killer Ash aus 'Evil Deads' mitmorden darf.
Gleich zu Beginn von 'Freddy vs. Jason' wartet ein grandioser Zusammenschnitt der besten Mordszenen aus den früheren Filmen beider Protagonisten auf. Dann arbeitet man sich langsam in das Geschehen ein; man erfährt dass Freddy in der Hölle schmort, seinen Plan entwickelt und dann Jason zum Leben erweckt. Im weiteren Verlaufe des Filmes fühlt man wahrlich die Aggression, die Freddy gegen Jason hegt, da dieser seine potentiellen Opfer direkt vor seiner Nase umbringt. Obwohl Freddy der weitaus bekanntere der beiden Charaktere ist, heisst dass noch lange nicht, dass man das Geschehen von seinem Blickwinkel aus betrachtet. Ob man die dialogfreudige und qualvolle Mordart von Freddy, oder das kurze und schmerzlose Zücken Jasons Machete liebt, ist egal. Denn der Film ist nicht auf eine Figur fixiert, sondern man kann seinen Favoriten selbst bestimmen und für ihn bis zum Showdown den Sieg wünschen.
Die Albtraumszenen in denen Freddy herrscht, sind wunderbar stilvoll inszeniert. Es erinnert an einige, schaurige Psychoszenen aus 'The Ring', entwickelt aber mit der von kleinen Kindern gesungenen Hymne "Eins, Zwei, Freddy kommt vorbei!" eine eigene Identität, die den Zuschauer noch den ganzen Film hindurch gedanklich begleiten und erschaudern lassen wird.
Neben zwei brutalen Killern braucht man natürlich auch willige Opfer. Monica Keena und Chris Marquette sind die einzigen Schauspieler, die wirklich überzeugen. Na ja, viele bleiben auch nicht mehr übrig, sondern haben gerade mal zwei Minuten Präsenz - danach werden sie ermordet. Keena und Marquette jedoch haben einen interessanten, eigenen Charakter, den sie überzeugend darstellen. Die schrecklichen Erinnerungen an Freddy, die langsam (dank Jason) wieder aufgetaut werden, verschmelzen sehr gut in die Story. Diese Tatsache ist hauptsächlich den beiden eben erwähnten Schauspielern zu verdanken. Entäuschend bzw. erwartungsgemäss schlecht präsentiert sich die Sängerin Kelly Rowland, die anscheinend ihrem 'Destinys Child'-Mitglied Beyoncé Knowles (bekannt aus Austin Powers 3) in die Fussstapfen treten wollte. Ihr Charakter wirkt leblos, unentschlossen und überflüssig.
Von 'Freddy vs. Jason' kann man wahrlich behaupten, dass er eine der besseren Referenzen von Horrorfilmen ist.Auch widerspricht er der Aussage dass Elemente aus verschiedenen Filmen nicht zu einem lächerlichen Akt der Filmgeschichte werden.
Bild Da sich dieser Film meist im Dunklen abspielt, ist eine besonders gute Kontrastqualität eminent wichtig. Glücklicherweise trifft dies bei 'Freddy vs. Jason' zu. Auch die Schärfe ist gelungen. Nur vereinzelt treten minimale Unreinheiten ein. Aber wenn dann doch mal Tageslicht im Spiel ist, ist die Qualität der Schärfe optimal. |
Sound Die Surroundkanäle werden in diesem Horrorfilm souverän eingesetzt, was zusätzliche Atmosphäre verspricht. Bei Schocksequenzen erklingt ein Soundeffekt- und Bassgewitter von allen Seiten, was einem das Schaudern lehrt. Die Dialoge sind zwar verständlich gehalten, gehen aber bei effektlastigen Szenen etwas unter. |
Extras
- Audiokommentar mit Regisseur Ronny Yu und den Hauptdarstellern Robert Englund und Ken Kirzinger
- 20 Nicht verwendete Szenen / alternative Szenen
- 5 Featurettes: 'Produktions-Specials'
- 12 Featurettes: 'Die Visuellen Effekte'
- Featurette: 'Pre-Fight Pressekonferenz, Ballys Casino Las Vegas, 15. Juli 2003'
- US-Kinotrailer
- 8 TV-Spots
- Musikvideo: 'Ill Nino - How can I live'
- Featurette: 'Mein Sommerurlaub: Ein Besuch im Camp Hacknslash'
- Hidden Features
Auf der ersten Disc ist neben dem Hauptfilm lediglich der Audiokommentar enthalten. Die zweite Disc jedoch gebührt vollkommen den Extras. Zahlreiche, zusätzliche Szenen und unendlich viele Featurettes füllen diesen Rohling bis an seine Grenzen. Auch qualitativ überzeugt das Sonderzubehör.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Freddy vs. Jason |
Genre | Horror |
Studio | New Line Cinema |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 93 Minuten |
FSK | ab 18 Jahren |
Regie | Ronny Yu |
Darsteller | Robert Englund, Ken Kirzinger, Monica Keena, Kelly Rowland, Christopher George Marquette |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 23.08.04