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Inhalt |
1977: Madame Suzanne (Catherine Deneuve), Gattin des Regenschirmfabrikanten Pujol (Fabrice Luchini) fühlt sich vernachlässigt. Sie vergleicht sich mit einer Potiche, einer Porzellanvase, die keinerlei Funktion hat und nur hübsch anzuschauen ist. Auch Pujol sieht in Suzanne nur ein dekoratives Schmuckstück. Viel lieber vergnügt er sich mit seiner Geliebten und beutet die Arbeiter in seiner Fabrik aus. Doch da erleidet Pujol einen Herzanfall und Suzanne übernimmt kurzerhand die Leitung der Fabrik. |
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Originaltitel |
Potiche |
Produktionsjahr |
2010 |
Genre |
Komödie |
Laufzeit |
ca. 103 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 6 Jahren |
Regie |
François Ozon |
Darsteller |
Catherine Deneuve, Gérard Depardieu, Fabrice Luchini, Karin Viard, Judith Godrèche |
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Kritik |
Auch wenn François Ozon mehrheitlich Filme in Frankreich drehte, ist er hierzulande dennoch bekannt geworden: Mit '8 femmes' und 'Swimming Pool' bewies er sein Können auch über die Landesgrenze Frankreichs hinaus. Ozon führte bei 'Potiche' nicht nur Regie, sondern schrieb auch das Drehbuch dazu, welches auf dem 1982 uraufgeführten Bühnenstück von Pierre Barillet und Jean-Pierre Grédy basiert. Das französische Wort 'Potiche' bedeutet eigentlich Porzellanvase, wird aber auch für Hausfrauen verwendet, die lediglich eine dekorative Funktion inne haben. Solch eine Funktion hat auch die gelangweilte Suzanne Pujol (herrlich facettenreich gespielt von Catherine Deneuve), welche aufgrund der Erkrankung ihres Ehemannes kurzerhand an die Spitze seines Unternehmens kommt und dort mit der feinfühligen Art einer Frau einiges zu bewirken weiss. Dank François Ozons grosser Interpretationskunst schafft er es, den Film wie ein Theaterstück wirken zu lassen, was sich sofort positiv auf die Schauspieler überträgt. Sie wirken allesamt motiviert und daher auch sehr sympathisch. Zuweilen stellen sie ihre Charaktere zwar etwas über-klischeetiert dar, was aber durchaus passt und der sonst schon ironischen Komödie einen Parodien-Flair verleiht. Leider aber geht dem Film in der zweiten Hälfte etwas die Luft aus und er wirkt abgenutzt. Dennoch bleibt nach Filmschluss ein guter Eindruck zurück und zeigt erneut, dass nicht nur Amerikaner gute und temporeiche Komödien produzieren können. Flippige Screwball-Komödie, die die Geschichte einer Emanzipation schrill und temporeich erzählt! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 23.09.11
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