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Troy



Release:
17. September 2004

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Kurzkritik:
Heisse Luft um nichts: 'Troja' ist ein grosser Film, ohne wirklich viel zu sagen. Somit ist er eine der Enttäuschungen des Jahres, auch wenn er nicht gänzlich schlecht ist. Aber die Erwartungen waren einfach zu hoch und leider wurden sie nicht im Geringsten erfüllt. Die DVD-Technik ist gut, die Extras trotz Bonusdisc eher dürftig.







Inhaltsangabe

Paris (Orlando Bloom) ist der Sohn des Herrscher von Troja Patrolus (Peter O’Toole). Zusammen mit seinem älteren Bruder Hector (Eric Bana) besucht er Menelaos (Brendan Gleeson) von Sparta, um den Frieden zwischen den beiden Städten zu feiern. Doch Paris verliebt sich in Menelaoss Frau Helena (Diane Kruger) und bittet sie, mit ihm nach Troja zu kommen. Helena willigt ein und verschwindet ohne sich von ihrem Mann zu verabschieden mit den beiden trojanischen Brüder in deren Heimat. Dies erzürnt Menelaos Eifersucht, weshalb er seinen Bruder Agamemmnon (Brian Cox) bittet, Troja anzugreifen. Doch für den gewaltigen Kampf, der gegen Troja bevorsteht, braucht man den grössten Krieger: Achilles (Brad Pitt). Dieser lässt sich aber nicht so einfach überreden. Aus diesem Grund muss Odysseus (Sean Bean), ein alter Freund Achilles’, ihn um Hilfe bitten. Als Achilles schliesslich dabei ist, machen sich die beiden Helden mitsamt 50’000 Kriegern auf, um Troja zu erobern...



Kritik

Der von Homers 'Ilias'-Sage inspirierte Film ist ein episches Werk, geschaffen vom Deutschen Wolfgang Petersen. Dieser legte besonders viel Wert auf eine historische Umsetzung. Das ist ihm auch gelungen: Die Rüstungen, Bauten, Schiffe und Waffen könnten tatsächlich aus der Zeit des trojanischen Krieges stammen. Nur ein paar Special-Effects sind missraten: Einige Kämpfer bewegen sich äusserst unrealistisch und dem einen oder anderen Schiff sieht man seine CGI-Herkunft eindeutig an.

Einer der Schwachpunkte von 'Troja' sind die teils lächerlichen Dialoge. So hört man schon mal den Spruch "Dies wird die grösste Schlacht, die die Welt je gesehen hat, dafür brauchen wir den grössten Krieger." Einige der Textpassagen sollten gar witzig klingen, durch die zu ernst genommene Darstellung einiger Schauspieler (etwa Brian Cox) wirken diese aber nur gekünstelt. Wo wir schon beim nächsten Thema wären: Den Darstellern. Brad Pitt in der Hauptrolle des Achilles kann man als gute Wahl betrachten. Zwar spielt er nicht überragend, wird durch seine tollen Kampfszenen aber aufgewertet. Orlando Bloom mimt den armseligen Feigling Paris nicht schlecht, nur leider sind viele seiner Dialoge einfach nur lachhaft. Die beste schauspielerische Leistung in 'Troja' erbringt Peter O’Toole, der einst mit 'Lawrence von Arabien' seinen grössten Hit feierte. Seine Darstellung des Patrolus ist schlicht überragend. Dies kommt besonders bei einem langen Gespräch zwischen ihm und Achilles zur Geltung, in dem die O’Tooles Überlegenheit gegenüber Pitt besonders gut zur Geltung kommt. Ebenfalls überzeugen kann Eric Bana als Hector, der seinen innere Zerrissenheit sehr gut rüberbringt.

Im direkten Vergleich zwischen 'Troja' und dem Historienepos 'Gladiator' hat letzterer etwas, was dem anderen fehlt: Eine Seele. Um es einfach zu beschreiben, kann man sagen, dass 'Troja' blass ist, ein Film ohne Tiefgang. Einer der Gründe dafür ist der stetige Wechsel zwischen den Angreifern und den Trojanern. Beide Seiten haben ihre Sympathieträger und Hassfiguren. So weiss der Zuschauer nie, auf wessen Seite er stehen soll, was dem Betrachter sämtliches Mitfühlen nimmt. Dies war bei 'Gladiator' anders: Bis zur letzten Sekunde hat der Zuschauer mit Russel Crowe gelitten und gehofft, dass es zu seinen Gunsten ausgeht.

Auch einige für die Geschichte wichtige Punkte wurden aufs Nötigste rationalisiert: Das hölzerne Pferd hat einen zu kleinen Anteil bei der Eroberung Trojas und Achilles’ legendäre Fersen-Geschichte wird auf nahezu komödiantische Weise dargestellt. Da hätte nur noch ein Dialog im Sinne von "Achilles’ Ferse hat ihn zum Fall gebracht" gefehlt...

Trotz diesen vorhandenen Schwächen ist 'Troja' nicht grundlegend schlecht. Die Schlachten und Kämpfe gefallen und die imposanten Bilder sowieso. Hätte Petersen mehr Zeit in gute Dialoge als in mässige Effekte gesetzt, wäre dieses Epos bestimmt besser geworden. Jetzt ist es ein Sandalenfilm mit vielen Stars, grossen Schlachten, aber ohne Herz.

Die DVD
Bild
Visuell ist das monumentale Epos überaus überzeugend: Die Farben sind satt und wissen zu gefallen, genauso wie der hervorragende Kontrast. Allerdings fällt seltenes Rauschen negativ auf, wenn auch als einziger Kritikpunkt. Hingegen gefällt die Schärfe restlos und dadurch ist der Gesamteindruck sehr gut.
Sound
Wie zu erwarten gibt es in einem Film dieser Dimension viele Effekte und dutzende Möglichkeiten für Surroundsound. Genutzt werden sie fast immer, allerdings hätte ein wenig mehr Bass dem Spektakel eine noch bessere Noten verliehen. Der orchestrale, wenn auch nicht besonders eingängige Soundtrack, bringt ebenfalls viel Material für die vorderen wie auch hinteren Lautsprecher.

Extras
- Im Eifer des Gefechts: Actionsequenzanalysen
- Von Ruinen zur Realität: Produktionsdesign
- Odyssee der Effekte
- Galerie der Götter: Griechische Mythen

Die Extras von 'Troja' sind trotz Bonusdisc eher spärlich. Nur das 'Galerie der Götter' Special kann wirklich gefallen. Die anderen Boni sind nett, aber nicht weiter erwähnenswert. Hier hätte man eindeutig mehr erwartet!


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Troy
Genre Epos
Studio Warner Bros.
Verleih Warner Home Video
Laufzeit ca. 156 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Regie Wolfang Petersen
Darsteller Brad Pitt, Orlando Bloom, Eric Bana, Peter O'Toole, Sean Bean, Diane Kruger, Brian Cox
 
Technische Details
Bild 16:9 (2.40:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1.
Englisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch, Deutsch & Englisch für Hörgeschädigte
Anzahl Discs 2
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Adrian Spring am 24.09.04

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