Runaway Jury
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Kritik
Eins vornweg: Der Roman von Grisham handelt eigentlich von Drogen. Da dieses Thema anscheinend schon genug für Filme herhalten musste, hat man sich dazu entschlossen, stattdessen einen Waffenprozess zu machen. Darum dreht sich dann auch die zentrale Frage des Films, die sich auch die Jury stellen muss: Sollen Waffenfirmen für solche Taten verantwortlich gemacht werden? Diese Thema ist nicht nur im Film wichtig zu überdenken, denn auch in der realen Welt kommt es immer mehr zu sinnlosen Attentaten an Schulen und Zivilisten. Deshalb kann die Umentscheidung von Drogen auf Waffen nur begrüsst werden.
Nun aber zum selbst, denn dieser ist ausgesprochen gelungen. Der Plot ist extrem spannend und wendereich, was mehrmals für verblüffte Gesichter sorgt. Bis zum verkündeten Urteil weiss man nie genau, wer nun auf wessen Seite steht. Daher überrascht das Ende umso mehr. Dies ist zugleich aber auch der einzig wahre Kritikpunkt am Film: Zwar wirkt es auf den ersten Blick überaus stimmig, beim weiteren Überlegen erscheint es allerdings fast schon wieder ein wenig übertrieben. Nicht zu leugnen ist, dass es sehr gut mit dem Kern der Geschichte harmoniert.
Inszeniert ist der Thriller sehr gut: Die Kameraeinstellungen und –fahrten sind extrem gelungen und spiegeln das Geschehen eindrucksvoll wieder. Doch das wahre Highlight in 'Runaway Jury' sind die Darsteller. Die spielen auf einem extrem hohen Niveau. Gene Hackman als korrupter Fitch etwa ist eine Wucht wie er seine Pläne durchbringen will. Nicht minder beeindruckend präsentiert sich sein Gegenspieler Hofmann. Das geniale Wortduell der beiden in einem Herrenklo gehört somit auch zu einem der Höhepunkte des Films. Ebenso gut spielen auch Cusack und Weisz, die ihren undurchsichtigen Part mit Bravour meistern. Aber selbst die kleinsten Nebenrollen scheinen ideal besetzt zu sein. Hier hat Regisseur Gary Fleder wirklich ganze Arbeit geleistet. Und genau aufgrund der ausgezeichneten Darsteller ist 'Runaway Jury' ein Justizthriller, den man so schnell nicht wieder vergisst. Garantiert!
Bild Sehr ruhig und schön zeigt sich das Bild. Störungen oder Verunreinigungen sind nicht auszumachen. Die Farben sind recht kühl gehalten, was die düstere Ader des Films aber noch mehr hervorhebt. Genauso wenig gibt’s am Kontrast etwas zu bemängeln. Nur leichtes Rauschen im Hintergrund und sehr selten auftretende Unschärfen beeinträchtigen den guten Gesamteindruck. |
Sound Für einen Thriller bietet 'Runaway Jury' erstaunlich viel Raumklang. Umgebungsgeräusche harmonieren gut mit den Stimmen, die vorwiegend aus dem Center und den beiden Seitenlautsprecher kommen. In der rasanten Verfolgungsjagd, wo John Cusack einen Einbrecher verfolgt, hat zudem der Bass einiges zu tun. Die stimmige Musik verteilt sich über das gesamte Speakersystem. |
Extras
- Trailer
- Interviews und Starinfos
- Die Kamera hinter der Kamera (B-Roll)
- The Making of Runaway Jury
- Weitere DVDs
- Teleclub Werbung
Das Bonusmaterial ist spärlich gehalten. Neben dem oberflächlichen Making of gibt es keine Highlights. Höchstens die Interviews bieten noch Unterhaltung. Der Rest ist eher als Werbung gedacht.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Runaway Jury |
Genre | Justizthriller |
Studio | Regency |
Verleih | Plaza Vista Entertainment |
Laufzeit | ca. 122 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Gary Fleder |
Darsteller | John Cusack, Gene Hackman, Dustin Hoffmann, Rachel Weisz, Bruce Davison, Bruce McGill |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Französisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 26.09.04