Das überraschend gelungene Drama 'Good Night, and Good Luck' war Clooney erster Film, indem er Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor in einem war. Damals hatte er jedoch nur eine ganz kleine Darstellerrolle, dies sollte sich aber in seinem zweiten "Solo-Projekt" 'The Ides of March' ändern. Die Hauptrolle spielt er zwar nicht, jedoch nimmt er die wichtige Nebenrolle des Gouverneur Mike Morris ein. Im Fokus steht Ryan Gosling ('Drive', 'Crazy, Stupid, Love'). Er spielt Stephen Meyers, der Inbegriff von einem jungen, motivierten und begabten Karrieretypen. Und diese Charakterzüge sind auch sogleich in Goslings Spiel erkennbar. Dieser Optimismus den Meyers im Film hat, immer wieder konfrontiert mit der harten Realität, verschmelzen perfekt ineinander und ergeben so ein wunderbar authentisches Bild. So ist es auch nicht verwunderlich, dass er seinen Kollegen (keine geringeren als Philip Seymour Hoffman und Paul Giamatti) auch hie und da die Show stiehlt. Der Film beginnt sehr zurückhaltend, wie eben ein klassischer Politthriller. Viel Dialog und wenig Story - der rote Faden, der dann das Tempo entsprechend anreisst und diesen Funken Spannung auf das Publikum überspringen lässt, greift erst sehr spät, leitet dann aber ein überzeugendes Finale ein. Auf den ersten Blick zwar ein eher abruptes Ende, auf den zweiten Blick allerdings bewusst gewählt, was 'The Ides of March' zu einem gelungenen Ganzen abrundet. Verdiente Oscar-Nomination für das Beste adaptierte Drehbuch. George Clooney kann nicht „nur“ schauspielern sondern überzeugt auch auf dem Regiestuhl! |