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Inhalt |
Fast im gesamten katholischen Schweizer Alpengebiet ist der Jahrhunderte alte Brauch des Alpsegens oder Betrufs bis heute erstaunlich lebendig. Während der Alpsommerzeit singt der Senn oder die Sennin allabendlich, einen hölzernen Milchtrichter vor den Mund haltend, eine archaische Gebetslitanei über die Alp. Er bittet vor dem Einnachten Gott, die Muttergottes und die Heiligen darum, seine Alp, die Älplerfamilie und das anvertraute Vieh vor Unheil aller Art zu beschützen. Er ruft den Segen, jeden Tag und bei jedem Wetter. |
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Originaltitel |
Alpsegen |
Produktionsjahr |
2012 |
Genre |
Dokumentation |
Laufzeit |
ca. 85 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Bruno Moll |
Darsteller |
Franz Ambauen, Samuel Indergand, Mina Inauen, Josef Brun, Placi Giusep Pelican |
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Kritik |
Der Alpsegen, auch Betruf genannt, ist ein Gebetsruf, den Schweizer Älpler im Sommer allabendlich über die Weiden in die Berge rufen. Er bittet Gott und die Heiligen darum, sein Vieh, sein Hof, seine Familie und sein Hab und Gut zu beschützen. Traditionsgemäss wird er in den katholischen Berggebieten angewendet, sprich in der Zentralschweiz, sowie im Oberwallis und in St. Gallen. Bruno Moll möchte in seiner Dokumentation 'Alpsegen' mehr über diesen Brauch erfahren, insbesondere mehr über die Sennen und Senninnen, welche ihn allabendlich anwenden. Moll ist ein erfahrener Dokumentarfilmer. Daher ist es auch nicht gross verwunderlich dass er die wunderschöne Bergwelt nicht in beeindruckenden Bildern zeigt, sondern eher nüchtern auf das Projekt losgeht. So haben romantische Nebelschwaden, stahlblaue Himmel und die blühende Fauna nur wenig Platz in 'Alpsegen'. Sein Fokus ist durch und durch auf die Sennen gerichtet. Die Interviews mit ihnen sind der klare Hauptbestandteil des Filmes. Der Alpsegen wird aus dem Off auch nicht erklärt - dies machen die Sennen in ihren Aussagen, nach und nach erfährt man mehr über diesen traditionellen Brauch. Es ist zwar sehr interessant den Lebenserfahrungen der fünf Protagonisten zuzuhören, aber letztendlich sind fast neunzig Minuten zu viel des Guten. Rund die Hälfte der Zeit hätte ausgereicht den gezeigten Inhalt zu übermitteln. So macht sich leider auch eine gewisse Langeweile gegen Schluss breit. Zumindest entschädigen die dazwischen eingeblendeten Alpsegen-Rufe, welche ein (wenn auch nur kleines) Stückchen fast unberührte Natur in die heimischen vier Wände bringt. 'Alpsegen' steht und fällt mit den Interviews! Zuerst interessant, dann aber eher ermüdend! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 04.01.13 Unser Wertungssystem
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