Carrie
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Kritik
Leseratten und zugleich dem Horror-Genre verfallene Konsumenten werden um King-Bücher und Filme kaum herumkommen. Zu irgendeinem Thema existiert bestimmt eine kleine Referenz des Richard Bachmann'schen Gesamtwerks und wo man Horror sieht, ist auch dessen Synonym "Stephen King" nicht weit. Filme wie 'The Shining' oder 'Der Friedhof der Kuscheltiere' bieten sich hier vor allem als durchgekaute Produkte dar, deren Namen jeder kennen und einige fürchten mögen. Brian De Palma ('The Untouchables') berühmte Verfilmung des King-Bestsellers 'Carrie' macht hier keine Ausnahme.
Damals kamen Sissy Spacek und John Travolta noch frisch aus der Schauspielschule. Wer hätte gedacht, dass vor allem letzterer durch eine solche erste Macho-Rolle in die Riege der grossen Action-Schauspieler gelangen sollte? Spacek verkörpert hierzu noch die grössere Referenz des Horror-Teenagers Carrie, die mit ihren übernatürlichen Fähigkeiten Gegenstände bewegen und deswegen in einem Verzweiflungsakt in einer der kultigsten Horrorsequenzen am Schluss des Films die ganze Schule mit ins Verderben riss. Im grunde war sie eine liebenswürdiges pupertierendes Mädchen, das vor allem durch ihre fanatisch-religiöse Erziehung keinen gesellschaftlichen Anklang finden konnte. Spacek repräsentiert und ist Carrie im wahrsten Sinne des Wortes, sie hat der Buchfigur das Gesicht gegeben und niemand würde sich heute Carrie noch anders vorstellen können. Hinsichtlich der Tatsache, dass Brian DePalmas Filme quasi der Durchbruch aller folgenden assembly-line Produktionen war und damit noch einer der wenigen qualitativ höheren Werke die zu den King-Verfilmungen gehören, darf man ihn durchaus als der Kult-Horrorfilm schlechthin bezeichnen.
Vor allem für Filmfreaks der älteren Sparte, bietet 'Carrie' noch das reinste Vergnügen: von neuzeitlichen Splatter-Orgien mit literweise Kunstblut fehlt jegliche Spur, talentierte Schauspieler sowie ein durchaus aufbauender, äusserst spannender Plot, welcher sehr schön der Vorlage nachempfunden wurde, aber nicht im Sinne 08/15 einfach rezitiert wird, formen das Gesamtbild in Richtung eines sehr positiven Fazits. Wer trotz des Alters und den dazugehörigen schroffen Effekten und Kniffen nicht abgeneigt ist, sollte sich diese Gold Edition unbedingt genauer ansehen.
Bild Da von 'Carrie' (wie von vielen anderen Gold Edition-Filme) bereits schon vorher eine gemasterte Special Edition veröffentlicht wurde, hat sich bildtechnisch nicht mehr viel getan. Hier ist allerdings anzumerken, das die erstmals erschienene SE ein phänomenales Bild-Master aufwies. Rundum überarbeitet, kaum Rauschen oder überfilterte Sequenzen und nur gering machen sich Kratzer bemerkbar. Die knappen dreissig Jahre würde man kaum mehr riechen können. |
Sound Auch akkustisch wurde die Gold Edition kaum neu überarbeitet. Da vor allem die Musik neu gestrichen wurde, hinken verschiedene Effekte noch hinten nach. Eine grundlegend räumliche Akkustik und eine angemessene Abmischung zeugen allerdings von einer guten Soundqualität. |
Extras
- Doku: Die Schauspieler
- Doku: Umsetzung vom Wort zum Bild
- Stephen King und die Entstehung von Carrie
- Featurette, Fotogalerie, Kinotrailer
- 8-seitiges Booklet mit Hintergrundinformationen
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Carrie |
Genre | Horror |
Studio | MGM |
Verleih | MGM Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 94 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Brian DePalma |
Darsteller | Sissy Spacek, John Travolta, Piper Laurie |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Englisch: Dolby Digital 5.1 Deutsch: Dolby Digital 5.1 Spanisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Spanisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Thalmann am 05.07.04