Abgesehen von Neuzeit-Zauberkünstlern wie David Copperfield, Hans Klok oder Criss Angel ist Harry Houdini (mit Geburtsjahr 1874) wohl jener, der die Zauberkunst vor vielen Jahrzenten vom Wanderzirkus auf die grossen Bühnen dieser Welt gebracht hat. Seine Unterwasser-Entfesselungen, oder das Verschwinden-lassen eines Elefanten gehören zu seinen bekanntesten Tricks, welche er stets mit geschickten PR-Massnahmen ummantelte. Der gebürtige deutsche Regisseur Uli Edel ('Der Baader Meinhof Komplex') widmet ihm nun eine zweiteilige Mini-Serie. Nachdem Edel bereits eine dreiteilige Dramaserie über die Familie Adlon, Gründer des gleichnamigen Berliner Hotels, gedreht hat, folgt nun ein Werk über Houdinis Leben und Werdegang. Dargestellt wird er durch den Oscar-Preisträger Adrien Brody ('Der Pianist'), welcher für diese Rolle ideal gewählt ist. Sein Streben nach immer neuen Herausforderungen, stetiger Innovation und der Motivation bis an sein Limit zu gehen, wird von Brody äusserst überzeugend dargestellt und trägt das Werk über die gesamten drei Stunden Laufzeit. Zu dieser Kurzweil tragen auch die wunderschöne Ausstattung, welche den Beginn des zwanzigsten Jahrhundert in seiner Blütezeit zeigt, und natürlich die perfekt inszenierten Zaubertricks, welche letztendlich das klare Highlight von 'Houdini' bilden. Sie strotzen vor Spannung, fesseln den Zuschauer mehrere Minuten lang an den Bildschirm und übertragen die Faszination von Houdini zweifelsohne auf den Zuschauer. Was dabei zu kurz kommt ist leider Harry Houdini selbst. Seine Heldentaten stehen stets klar im Vordergrund, aber wie es in ihm drin aussieht, seine Beziehung zu seiner Frau Bess sowie zu allen anderen seinen Wegbegleitern, bekommt leider zu wenig Aufmerksamkeit. Was jedoch gut funktioniert - entgegen vieler Erwartungen - ist die drei-stündige Laufzeit, welche überraschenderweise keine Längen besitzt und so bis zum Schluss sehr gut zu unterhalten weiss. Aufwändig inszenierte und spannende Tricks, aber Houdini selbst kommt leider etwas zu kurz! |