The Day after Tomorrow
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Kritik
Katastrophenfilme erfreuen sich einer grossen Beliebtheit, warum ist eigentlich fraglich. Denn immerhin werden darin Extremsituationen mit den schlimmstmöglichen Folgen präsentiert. Trotzdem produziert Hollywood stetig solche Filme - mit Erfolg: Produktionen wie 'Armaggedon' und 'Deep Impact' waren Kassenschlager. So auch 'Day after Tomorrow' von Roland Emmerichs, jenem Regisseur, der schon in 'Independant Day' die USA mit einer Zerstörungswut überflügelte. Doch 'Day after Tomorrow' ist anders, nämlich erwachsener. Witze werden kaum gerissen, Ironie oder gar Sarkasmus sucht man vergebens. Angesichts der brisanten Thematik mag das eine gute Entscheidung sein, aber in gewissen Situationen, wo Humor angebracht gewesen wäre, hat man sich leider dagegen entschieden.
Story technisch ist 'Day after Tomorrow' solide: Die ganze Katastrophengeschichte mit all ihren Aspekten ist gut abgedeckt, auch wenn das Unglück ein wenig gar schnell eintrifft. In der zweiten Hälfte steht allerdings nicht mehr das wechselhafte Klima, sondern die Vater-Sohn-Story von Jack und Sam im Vordergrund. So wird dem ganzen Geschehen eine Hintergrundgeschichte gegeben, doch teilweise artet diese in Ungläubigkeit aus. Dennis Quaids Rolle etwa wird so ausgelegt, als ob er der Einzige wäre, der für ein Familienmitglied in den (scheinbar) sicheren Tod laufen würde. Der Ausgang der Geschichte ist aber von Anfang an klar, genau wie bei der zugegebenermassen netten Liebesgeschichte zwischen Sam und Laura. Zum Glück spielen die Darsteller gut und überzeugen mit Frische sowie Können. Ersteres trifft auf die Jungschauspieler Jake Gyllenhaal und Emmy Rossum zu. Die Beiden beweisen mit ihren Leistungen, dass sie es verdient haben in Hollywood langsam aber sicher berühmt zu werden. Auch Dennis Quaid überzeugt, auch wenn er in gewissen Situationen etwas gar steif agiert.
Aber es gibt auch noch weitere Punkte, die negativ auffallen und an der Glaubwürdigkeit des Films rütteln. Zum Beispiel die Sache mit dem Schiff: Ein einziger Frachter fährt vor der Bibliothek in New York, wo sich Sam & Co. befinden, vorbei und kommt zufälligerweise gerade da zum Stillstand. Als kurze Zeit später ein Trupp aus der Bibliothek auf das Schiff geht, um Vorräte zu suchen, ist natürlich kein einziges (totes) Besatzungsmitglied vorfindbar. Weiteres Beispiel: Wenn die Erde in New York beginnt zu zufrieren werden Sam und seine Freunde regelrecht von einer Gefrierspur verfolgt, anstatt dass alles auf einmal vereist wird - höchst unrealistisch. Diese und weitere Ausrutschen ziehen 'Day after Tomorrow' teils gar ins Lächerliche.
An der Machart gibt es fast nichts auszusetzen: Kamera, Musik und Schnitte sind auf dem gewohnt hohen Emmerich Niveau. Ein wenig enttäuschend sind die digitalen Effekte: Meistens sind die sehr gut, doch in gewissen Fällen wirken sie einfach nur kitschig. Auch den Wölfe auf dem Schiffsfrachten sieht man ihre CGI-Herkunft gut an. Unrealistisch: Die riesige Flutwelle, die New York überspült, besteht aus glasklarem Wasser - von Schmutz ist nichts zu sehen. Schlussendlich überwiegen aber dennoch grösstenteils die positiven Aspekte und dank den sympathischen Jungdarstellern wird einem ein gutes Popcorn-Movie geboten.
Bild Mit kräftigen Farben zieht das Bild sofort in seinen Bann. Auch die Schärfe und der Kontrast sind auf sehr hohem Niveau. Nur gelegentliches Hintergrundrauschen stört den ansonsten hochkarätigen Bilderfluss. Verschmutzungen gibt es zum Glück keine. |
Sound Die grösste Stärke der DVD: Dank einem kraftvollen Subwoofer Einsatz und den hinteren Lautsprechern ergibt sich eine erstaunlich realitätsnahe Surroundumgebung. Dialoge werden über Center und Front Speaker abgespielt, die Musik dröhnt aus sämtlichen Lautsprechern. Dank vielen Effekten und Geräuschen wird der Zuschauer bis zum Ende in den Bann gezogen. |
Extras
- Interview mit Roland Emmerich
- 2 Audiokommentare
- 10 unveröffentlichte Szenen
- 8 ausführliche Featurettes
- 2 Audio-Specials
- Bildergalerien
Die Special Edition von 'Day after Tomorrow' bietet mit seiner Bonus-DVD eine Vielzahl an interessanten Hintergrunddokumentationen. Insbesondere die acht Featurettes enthalten viele Infos zum Dreh, der Produktion und den Effekten. Die Audiokommentare sind dank vielen 'Hinter der Kamera'-Leuten informativ. Zu den Darstellern gibt es leider keine Specials. Ausserdem hätte die DVD ein Special zu 'Alien vs. Predator', das wir aufgrund des mangelnden Zusammenhanges nicht auflisten.
Hinweis: 'The Day after Tomorrow' ist auch als Single-Disc-Version erhältlich.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The Day after Tomorrow |
Genre | Katastrophenfilm |
Studio | 20th Century Fox |
Verleih | 20th Century Fox Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 119 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Roland Emmerich |
Darsteller | Dennis Quaid, Jake Gyllenhaal, Emmy Rossum, Ian Holmy, Dash Mihok, Sela Ward |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 & dts 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Türkisch, Deutsch für Hörgeschädigte |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Amarayhülle in Pappschuber |
© rezensiert von Adrian Spring am 13.01.05