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Inhalt |
Die Menschheit greift nach den Sternen. Das Ziel ist Europa, einer der Monde des Jupiters. Um die Auswirkungen einer langen Reise durch den Weltraum auf Körper und Psyche zu erforschen, wird ein Team von vier Astronauten in eine erdnahe Umlaufbahn geschossen. Dort sollen sie eintausend Tage verbringen. Kurz vor der geplanten Rückkehr zur Erde beobachtet die Crew allerdings etwas auf der Erde, das von oben wie Atomexplosionen aussieht. Überall auf dem Planeten - und die Bodenstation antwortet nicht mehr... |
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Originaltitel |
Project-M |
Produktionsjahr |
2014 |
Genre |
Science-Fiction |
Laufzeit |
ca. 98 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Eric Piccoli |
Darsteller |
Jean-Nicolas Verreault, Julie Perreault, Julien Deschamps Jolin, Nadia Essadiqi, Pierre Verville |
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Kritik |
Nach drei Kurzfilmen und einem dreijährigen Engagement bei der in Kanada erfolgreichen Web-Serie 'Temps Mort', widmet sich der kanadische Filmemacher Eric Piccoli seinem ersten Kinofilm. Wie bisher bei all seinen Filmprojekten schrieb er auch für 'Project-M' selber am Drehbuch - mit Hilfe von Julien Deschamps Jolin (ist auch Hauptdarsteller im Film) und Mario J. Ramos (schrieb bereits bei 'Temps Mort' mit). Herausgekommen ist ein Werk mit einer überaus interessanten Ausgangslage: Vier Astronauten schweben in einer Raumfähre um die Erde herum und stellen auf einmal fest, dass zahlreiche Atompilze auf der Erde zu sehen sind. Der Funkkontakt zur Erde ist zudem abgebrochen und die Nahrungsmittel gehen langsam zur Neige. Es gibt bestimmt Dutzende von möglichen Szenarien, welche auf diese Ausgangslage folgen könnten. Allerdings setzte sich Piccoli wohl etwas zu ehrgeizige Ziele. Es soll offensichtlich nicht nur ein „Horrorfilm im Weltall“ sein, sondern zeitgleich auch ein sozialkritisches Drama auf einer sehr emotionalen Ebene. Zu allem Überdruss wird das Ganze zu Beginn noch wie eine TV-Live-Übertragung aufgearbeitet und entwickelt sich gegen Filmende zu klassischem Sci-Fi aus den siebziger Jahren. Dazwischen wird sehr vieles thematisch angeschnitten, aber leider nur ansatzweise behandelt. Die Vorstellung der Charaktere, in Form von Rückblenden, kommt zudem viel zu spät. Dies hat zur Folge dass die Figuren in der ersten Filmhälfte sehr blass und identitätslos erscheinen - keine gute Voraussetzung um die Zuschauer bei der Stange zu halten. Dennoch hat 'Project-M' auch einige gute Sequenzen zu bieten. Diese finden sich aber oftmals lediglich in fünf- bis zehnminütigen Szenen, die zwar gut fesseln, danach aber meistens irrelevant für die Story sind. 'Project-M' entwickelt sich so leider nicht selten in zahlreiche Richtungen, fährt dann auf lediglich wenigen Schienen weiter und kehrt auf diesen auch manchmal um. So werden viele Handlungsstränge zwar angefangen, mit der Zeit aber wieder verworfen. Piccoli hat sich wahrlich sehr viel (wahrscheinlich zu viel) für sein Kinodebüt vorgenommen, präsentiert aber damit auch den wohl vielschichtigsten Film auf engstem Raum. Überaus interessante Ausgangslage, doch der Film verfängt sich letzten Endes leider zu oft! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 03.03.16
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