James Dean wurde zwar nur vierundzwanzig Jahre alt und war lediglich fünf Jahre im Schauspielbusiness tätig, doch schaffte er es in den Fünfzigern zu einer wahren Kultfigur zu werden. Unvergessen seine Darbietung im dreifach Oscar-nominierten Drama '...denn sie wissen nicht, was sie tun'. Durch zahlreiche Erwähnungen in Büchern, Liedern und Bühnenstücken wurde das Phänomen James Dean bis heute aufrechterhalten. Hauptverantwortlich für den kometenhaften Aufstieg ist Fotograf Dennis Stock. Er war es, welcher das Ausnahmetalent in Dean als erstes erkannte und auch das legendäre Bild 'James Dean haunted Times Square, New York City, 1955' machte. Unzählige Male kopiert und ausgestellt, zählt es zu den am meisten reproduzierten Fotografien der Nachkriegszeit. Der niederländische Regisseur Anton Corbijn machte es sich nun zur Aufgabe, in seinem vierten Kinofilm 'Life' das Verhältnis zwischen Dean und Stock filmisch aufzuarbeiten. Mit seinem mehrfach ausgezeichneten Debütfilm 'Control' (vier Preise in Cannes gewonnen) bewies Corbijn bereits, dass biografische Dramen zu seinen Stärken zählen - damals stand Ian Curtis im Fokus, Sänger von 'Joy Division'. Nach einem Drehbuch von Luke Davies (sein zweites Kinoskript nach seinem dürftigen Debüt 'Reclaim') sind in 'Life' in den Hauptrollen Dane DeHaan ('Chronicle') als James Dean zu sehen sowie Robert Pattinson ('Twilight') als Dennis Stock. 'Life' ist letzten Endes kein James Dean-Porträt, sondern widmet sich gleichermassen auch Dennis Stock. Auf der einen Seite der tiefenentspannte Dean, auf der anderen Seite der von Hektik getriebene Stock. Man dürfte meinen dass sich daraus genügend Filmstoff ableiten liesse, doch leider dominiert in 'Life' sehr oft eine inhaltliche Unentschlossenheit. Zäh und ermüdend geht es voran, was grösstenteils der doch sehr eigenen Atmosphäre zu verschulden ist, welche Corbijn in 'Life' erschafft. Handkehrum passt diese auch wie die Faust aufs Auge und präsentiert Dean im besten Licht. Das Entstehen des legendären Times Square-Fotos löst dann wahrhaftig Gänsehaut aus, sowie auch alle Szenen in denen sich Dean in aller Gelassenheit gegen die höchsten Respektpersonen Hollywoods auflehnt (unter anderen den übermächtigen Studioboss Jack Warner). Ja, 'Life' ist nicht für jedermann geeignet, doch einen Blick wert ist der Film auf jeden Fall. Stellenweise etwas langatmig und trocken, aber
im Gesamten betrachtet dennoch sehenswert! |