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Inhalt |
Kunstjournalist Sebastian Zöllner (Daniel Brühl) plant ein Enthüllungsbuch über den einst berühmten Maler Manuel Kaminiski (Jesper Christensen), der als "blinder Maler" für Aufsehen sorgte. Um den Künstler zu befragen, besucht er ihn in einem Chalet, kommt aber nicht an ihn heran, weil Tochter und Freunde ihn abschirmen. Durch Bestechung der Haushälterin dringt er zu Kaminski vor und nimmt ihn mit auf eine Reise. Eine Reise mit Hindernissen, an deren Ende der Alte und der Junge mit Lebenslügen konfrontiert werden. |
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Originaltitel |
Ich und Kaminski |
Produktionsjahr |
2015 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 124 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 6 Jahren |
Regie |
Wolfgang Becker |
Darsteller |
Daniel Brühl, Jesper Christensen, Amira Casar, Geraldine Chaplin, Denis Lavant |
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Kritik |
Filme, in denen die Kunst sehr präsent im Mittelpunkt steht, haben oftmals nicht das Hauptziel die breite Masse auf Anhieb zu begeistern, sondern möchten einem ausgewählten Kreis an Zuschauern einen Denkanstoss geben und ihnen einige Sinnesfragen auftragen. 'Ich und Kaminski' wirkt auf den ersten Blick wie ein weiterer Film dieser Art, in denen ein naiver, motivierter und erfolgsbesessener junger Mann die Kunstwelt und das Leben wieder schätzen lernen soll. Basierend auf dem Roman von Daniel Kehlmann machte sich Regisseur Wolfgang Becker an die Verfilmung von 'Ich und Kaminski'. Zwölf Jahre nach seinem Golden Globe-nominierten Riesen-Erfolg 'Good Bye Lenin!' gibt es somit endlich wieder einen Kinofilm von ihm. Der Streifen beginnt dann auch überraschend frech und scharfzüngig und lässt Daniel Brühl in seiner Rolle als Kunstjournalist Sebastian Zöllner gleich mal gradlinig und direkt von sich selbst und seinen Ansichten erzählen. Ja, der Golden Globe-nominierte Daniel Brühl ('Rush', 'Inglourious Basterds') ist nach seiner Hauptrolle in 'Good Bye Lenin!' wieder mit dabei. Dieses Mal darf er jedoch einen oberflächlichen Kotzbrocken und Zyniker spielen, welcher die Sympathien ganz sicherlich nicht von Anfang an auf seiner Seite hat. Seine Reise mit dem greiseren Maler Manuel Kaminski sorgt dann allerdings dafür, dass er „wieder zu einem Menschen wird“ und sich die wichtigen Dinge des Lebens wieder vor Augen führt. Klingt eher kitschig - ist es aber nicht. Dank gut platziertem Humor, einem flotten Tempo, witzigen Dialogen (besonders die Konter-Sprüche von Zöllner) und einigen gut gewählten und einfallsreichen Einstellungen (auch Zöllners Gedanken-Wunschvorstellungen, beispielsweise vom sofortigen Kommando-Erschiessen einer unfreundlichen Kassiererin), ist 'Ich und Kaminski' auch für jene geeignet, die mit dem Mythos Kunst nicht viel anfangen können. Zu Beginn dominiert der Humor, gegen Ende der Tiefgang und ein passendes Mass an Melancholie - und langweilig wird es dabei selten. Vielleicht kein Werk für die grosse Masse, aber jene die es sich ansehen, werden ein Schmunzeln nicht verbergen können. Ein brillanter Daniel Brühl überzeugt in einem
herrlich-sarkastischen Drama mit viel Herz! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 16.03.16
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