|
|
Inhalt |
Seit mehr als fünfzig Jahren sind der britische Komponist Fred (Michael Caine) und der US-Regisseur Mick (Harvey Keitel) beste Freunde. Wie gewohnt, treffen sich die beiden wieder zum Urlaub in einem edlen Schweizer Hotelressort in den Bergen. Mick arbeitet fieberhaft an einem Film, der sein letztes grosses künstlerisches Statement werden soll. Fred hat seiner Kunst seit längerem entsagt, obwohl ein Botschafter der Queen ihn verzweifelt zu überreden versucht, sein bekanntestes Stück noch einmal zu dirigieren. |
|
|
|
Originaltitel |
Youth |
Produktionsjahr |
2015 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 118 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Paolo Sorrentino |
Darsteller |
Michael Caine, Harvey Keitel, Paul Dano, Rachel Weisz, Jane Fonda |
|
|
|
|
|
Kritik |
Mit 'La grande bellezza' schrieb Paolo Sorrentino vor zwei Jahren Filmgeschichte: Er gewann bei den Oscars als auch bei den Golden Globes den Preis als Bester fremdsprachiger Film. Dies hat für sein Heimatland Italien seit 1990 niemand mehr geschafft. In diese Fusstapfen tritt nun sein neuestes Werk 'Youth'. Es ist erst sein zweiter englischsprachiger Film (nach 'This Must Be the Place' mit Sean Penn in seiner legendären Rolle der Cheyenne), doch darf Sorrentino auf ein wahrhaftig talentiertes Cast zurückgreifen: Keine geringeren als der zweifache Oscar-Preisträger Michael Caine ('Gottes Werk & Teufels Beitrag') und der Oscar-Nominierte Harvey Keitel ('From Dusk Till Dawn') sind als Protagonisten zu sehen. Dazu gesellen sich Oscar-Preisträgerin Rachel Weisz ('Der ewige Gärtner') sowie der Golden Globe-Nominierte Paul Dano ('Love & Mercy') - auch die zweifache Oscar-Preisträgerin Jane Fonda ('Coming home') gibt am Schluss noch ein Golden Globe-nominiertes Stelldichein. Auf den ersten Blick ist 'Youth' ein „Rentnerfilm“, in welchem zwei erfolgreiche, ältere Herren über Generationen-Konflikte, das Leben an sich sowie den Stellenwert von Liebe und Freundschaft philosophieren. Der rote Faden bewegt sich dabei lediglich im Hintergrund. Viel mehr lebt das Werk von den Dialogen zwischen Fred und Mick sowie deren Lebensansichten und Weisheiten. 'Youth' ist in vielerlei Hinsichten ein Kunstwerk, zum anderen aber auch ein Stück mit einem hohen philosophischen Anteil. Die Kombination aus inhaltsvollen und gewichtigen Dialogen (auch durchwegs mit viel Sarkasmus garniert) sowie dem Besten, was Hollywoods talentierte Altherrengarde zu bieten hat, ergibt eine herrliche Tragikomödie mit viel Diskussionen um Sinn und Unsinn des Leben, sowie den klassischen Fragen des Älterwerden. Vieles wird dem Zuschauer zwar nicht direkt auf dem Silbertablett serviert, doch zwischen den Zeilen ist vieles gut verständlich. Paul Dano hat zudem nicht nur den schwierigen Job gefasst, die junge mit der alten Generation zu verbinden, sondern auch das gewisse Mass an Fiktivem mit der realen Welt zu vereinen - und dabei macht er seine Sache wirklich gut, sowie dies auch dem gesamten Rest des Cast gelingt. Letztendlich ist 'Youth' aber ganz klar nicht für jedermann. Klassische Kinounterhaltung geht anders - dafür hat der Streifen einfach zu wenig Inhalt. Doch wer Wert auf Lebensweisheiten und Diskussionen über das, was wirklich wichtig im Leben ist legt, ist mit 'Youth' sehr gut bedient. Inhaltsvolle Dialoge und Weisheiten, doch gibt
die Story dabei nur das absolute Minimum her! |
|
|
|
|
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 18.04.16
Unser Wertungssystem
Zurück zur vorherigen Seite