Alice in Wonderland
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Kritik
Lewis Carrols 'Alice im Wunderland' ist sprichwörtlich eine Geschichte, wie sie im Buche steht: Viel Abwechslung, rasante Abenteuer und eine Heldin, mit der man sich identifizieren kann. Letzteres ist in Disneys Adaption wohl kaum auf das Äussere des Mädchens bezogen, sondern viel mehr auf das Innere. Denn viele Leute sind in sich ein wenig Alice, die das Wunderland entdecken: Jenes probieren, das versuchen - am Ende wir schon alles schief gehen. Und genau davon handelt die Zeichentrick-Adaption aus dem Hause Disney. Alice ist sich über die Folgen ihrer Taten nicht immer bewusst und muss lernen mit den Auswirkungen ihres Tuns umzugehen. Auch handelt die Geschichte von vielen anderen kleinen Dingen, etwa Rassismus. Für Kinder ist dies logischerweise nicht offensichtlich, aber Erwachsene merken bei folgender Szene rasch, was Sache ist: Unter all den Blumen im Garten wird Alice als Aussenseiterin und "nicht eine von ihnen" angesehen. Somit ist 'Alice im Wunderland' nicht nur ein Film, um Kinder zu unterhalten, sondern auch eine Kritik an die Gesellschaft.
Da 'Alice im Wunderland' aber vorwiegend für Kinder ist, hat man auch dementsprechende Figuren eingebaut: Der verrückte Hutmacher, der immer seinen Nicht-Geburtstag feiert, die griesgrämige Königin, die legendäre Tigerkatze oder das weisse Kaninchen mit der übergrossen Uhr. Solche Charaktere vergisst man so schnell nicht wieder. Und dennoch vermag der gewisse Funken einfach nicht überzuspringen. Mag es an den abgehackten Storykapiteln oder an der teils zu düsteren Atmosphäre liegen? Sicher ist, dass gewisse Sequenzen einfach nur mühsam sind, etwa die mit der Raupe, die sich in einen Schmetterling verwandelt. Durch diesen unangenehmen Beigeschmack wird der ganze Film ein wenig gedämpft. Auch nicht zu verleugnen ist, dass 'Alice im Wunderland' eher zu den schwächeren Disneyfilmen gehört. Warum? Der Zauber ist schlichtweg geringer als in den anderen Werken und die Songs in 'Alice' sind zudem häufig sehr klebrig. Für den Spass für Zwischendurch reicht es aber allemal.
Bild Am Bild gibt es keinerlei Grund zur Kritik: Die satten Farben harmonieren perfekt mit dem ausgezeichneten Kontrast. Auch die Schärfe ist auf extrem hohen Niveau. Negative Aspekte gibt es nicht, da weder Rauschen, noch andere Verunreinigungen während des Films auftreten. |
Sound Für die Special Edition wurde auch der Ton optimiert. So bekommt man das Gefühl von Räumlichkeit, in dem die Songs aus sämtlichen Lautsprechern erklingen. Effekte oder sonstige Umgebungsgeräusche sind eher selten, dafür gibt es bei der Verständlichkeit keinerlei Probleme. |
Extras
- Virtuelle Teeparty mit 7 Spielen
- Interaktives Abenteuerspiel
- Zusätzlicher Song der Tigerkatze
- Zusätzliche Szene
- Sing mit uns
- Hinter den Kulissen: Operation Wonderland
- Vom Wunderland ins Nimmerland
- Galerie
- Kurzfilm: Micky im Traumland
Für eine Special Edition sind die Extras mager. Highlight ist der Kurzfilm, in dem die berühmte Maus ein Wunderland der anderen Art entdeckt. Ebenfalls interessant ist der Beitrag 'Vom Wunderland ins Nimmerland', der beleuchtet, wie ein Song von 'Alice im Wunderland' schlussendlich in 'Peter Pan' gelandet ist. Ansonsten ist die Zielgruppe der Specials eindeutig auf kleine Kinder abgerichtet.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Alice in Wonderland |
Genre | Zeichentrick |
Studio | Walt Disney Pictures |
Verleih | Walt Disney Studios Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 72 Minuten |
FSK | unbeschränkt |
Regie | Clyde Geronimi und Wilfred Jackson |
Stimmen (eng.) | Kathryn Beaumont, Ed Wynn, Richard Haydn, Sterling Holloway, Verna Felton, Bill Thompson |
Technische Details | |
Bild | 4:3 (1.33:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 Türkisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Kroatisch, Slowenisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 21.01.05