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Inhalt |
Um ihrer traumatischen Vergangenheit und ihrem gewalttätigen Ex-Freund zu entfliehen, hat die Amerikanerin Greta (Lauren Cohan) einen Job in England angenommen. Als Kindermädchen soll sie einen Jungen namens Brahms betreuen, während dessen Eltern nach Jahrzehnten erstmals Urlaub machen. Die vermeintlich leichte Arbeit hat aber ihre Tücken: Der Junge ist eine unheimliche Porzellanpuppe, mit der das Elternpaar den Tod des eigenen Kindes verarbeitet. Nun ist Greta ganz allein im gespenstischen Anwesen... |
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Originaltitel |
The Boy |
Produktionsjahr |
2016 |
Genre |
Horror |
Laufzeit |
ca. 98 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
William Brent Bell |
Darsteller |
Lauren Cohan, Rupert Evans, James Russell, Jim Norton, Diana Hardcastle |
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Kritik |
Fans von 'The Walking Dead' sollte Lauren Cohan mit Sicherheit ein Begriff sein, wo sie in fast achtzig Episoden die Rolle der Maggie Greene spielte. Nach Abschluss der Serie im April 2016, versucht sie nun langsam im Kinobusiness Fuss zu fassen und ist in 'The Boy' in ihrer ersten grossen Hauptrolle zu sehen. Es ist der fünfte Film von Regisseur William Brent Bell, welcher mit seinem letzten Streifen 'Wer' einen tollen Werwolf-Film geschaffen hat und sich nun mehrheitlich dem Horrorgenre verschrieben hat. Das Drehbuch zu 'The Boy' stammt aus der Feder von Stacey Menear, welche mit diesem Werk ihr Debüt abliefert. Gedreht wurde im wunderschön-schaurigen Craigdarroch Castle in British Columbia, welches ohne Zweifel Gruselatmosphäre pur verbreitet. Die meiste Gruselatmosphäre verbreitet allerdings der Hauptprotagonist des Filmes: Die Puppe Brahms, welche überaus gut gelungen ist. Neben Cohan, welche sehr natürlich und solide spielt, zählt die Inszenierung der Puppe Brahms ganz klar zu den Highlights des Filmes. Insbesondere bei langen Kameraeinstellungen hat man als Zuschauer nicht selten das Gefühl, dass tatsächlich Leben in Brahms steckt. Das zarte Porzellangesicht, die liebevoll angezogenen Kleider und die leeren, aber doch irgendwie aussagekräftigen Augen sind schlichtweg prädestiniert für eine Horror-Gruselfigur. Der eigentliche Horror beginnt dann erst nach einer guten Stunde. Hier wendet sich leider das Blatt des Filmes und die sorgfältig aufbereitete Grusel-Mystery-Stimmung löst sich quasi in Luft auf. Brahms wahres Gesicht sorgt für reinen Actionterror und leider nur sehr wenige gute Schocksequenzen. Da hat die Puppe Brahms mit ruhigem und geduldigem Dasitzen um einiges mehr Gänsehaut verbreitet. So ist 'The Boy' zwar letzten Endes ein ganz netter, flüssiger und stimmiger Streifen, welcher auch gut und gerne als FSK12 durchgehen könnte, aber gegen Filmende verschenkt er leider enorm viel Potential. Schwaches, letztes Drittel - aber sonst stimmig
inszeniert, dank gruselig echt wirkender Puppe! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 08.07.16
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