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Inhalt |
Dalton Trumbo (Bryan Cranston) ist in den USA der vierziger Jahre ein erfolgreicher Schriftsteller und Drehbuchautor. 1943 tritt er in die Kommunistische Partei ein und wird deshalb 1947 vor das Komitee für „unamerikanische Umtriebe“ geladen. Trumbos Weigerung, die Fragen des Kongresses zu beantworten, bringt ihm eine elfmonatige Gefängnisstrafe ein. Er landet in Hollywood auf der schwarzen Liste. Fortan kann Trumbo, will er seinen Beruf weiter ausüben, nur noch illegal unter einem Pseudonym schreiben. Doch er gibt nicht auf. |
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Originaltitel |
Trumbo |
Produktionsjahr |
2015 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 123 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 6 Jahren |
Regie |
Jay Roach |
Darsteller |
Bryan Cranston, Diane Lane, Helen Mirren, Elle Fanning, John Goodman |
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Kritik |
Drehbuchautor Dalton Trumbo gehörte zu den ganz grossen Helden in der Goldenen Ära Hollywoods. Er zählte zur Gruppe der Hollywood Ten, die sich 1947 weigerten, vor dem Komitee für „unamerikanische Umtriebe“ auszusagen, und so zu Geld- und Haftstrafen verurteilt wurden. Spannend wurde es nach seinem Gefängnisaufenthalt: Er wurde auf die schwarze Liste Hollywoods gesetzt und erhielt keine Aufträge mehr. Doch er arbeitete jahrelang unter Pseudonymen und wurde in dieser Zeit sogar mit zwei Oscars ausgezeichnet. Basierend auf Trumbo's Biografie 'Dalton Trumbo', welche von Autor Bruce Alexander Cook verfasst wurde, verfilmte der vierfache Emmy-Gewinner Jay Roach ('Meine Braut, ihr Vater und ich') nun die aufregendsten Jahre in Trumbo’s Leben. Nach den zwei Blödel-Komödien 'Dinner für Spinner' und 'Die Qual der Wahl' ist es überaus interessant, dass Roach sich für einen solch krassen Genrewechsel entschieden hat. Doch es hat sich ausbezahlt: 'Trumbo' ist gesamthaft betrachtet gelungen, bildet zum einen eine wunderschöne Hommage ans Hollywood der vierziger und fünfziger Jahre und zum anderen übt der Streifen auch offene Kritik am politischen Einfluss in der Filmbranche Hollywoods aus, welcher damals für ein Kunstgewerbe ziemlich erbarmungslos und hartherzig funktionierte. Jay Roach schafft es, all das mit einem Augenzwinkern aufzuarbeiten, aber dabei keineswegs die Ernsthaftigkeit des Themas zu verlieren. So fällt 'Trumbo' letztendlich sehr unterhaltsam aus, hat aber besonders im ersten und letzten Drittel mit einigen Längen zu kämpfen, welche vermutlich auf die fehlende Genre-Erfahrung zurückzuführen sind. Das wahre Highlight von 'Trumbo' ist aber ohne Zweifel Bryan Cranston ('Breaking Bad'), welcher für diese Rolle zum ersten Mal für einen Oscar nominiert wurde. Er schafft es, Trumbo als überzeugten Kommunisten, leidenschaftlicher Redner aber zugleich auch als engagierter Familienmensch und talentierten Filmemacher darzustellen. Jay Roach hat mit diesem Streifen offensichtlich Blut geleckt und hat sich dieses Jahr bereits erneut mit einem biografischen Drama versucht. In 'All the Way' spielt erneut Bryan Cranston die Hauptrolle und wer weiss, vielleicht schaffen es die beiden sogar noch einmal mit einem gemeinsamen Kinoprojekt zu einem Oscar. Das Potential ist da. Trotz einigen Längen schafft es Jay Roach das
harte Leben Trumbo's eindrücklich darzulegen! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 03.08.16
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