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Inhalt |
Die deutsche Flugbegleiterin Lena (Emma Watson) besucht ihren politisch aktiven Freund, den Grafikdesigner Daniel (Daniel Brühl) in Chile, kurz nach der Machtergreifung Pinochets (Marcelo Vilaro) im Jahr 1973. Die traute Zweisamkeit ist jedoch nur von kurzer Dauer: Daniel wird von der Polizei aufgegriffen, verschleppt und gefoltert. Lena verfolgt seine Spur zur deutschen Sekte 'Colonia Dignidad', wo sie sich einschleusen lässt - ohne allerdings so recht zu ahnen, auf was sie sich einlässt. |
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Originaltitel |
Colonia |
Produktionsjahr |
2015 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 110 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Florian Gallenberger |
Darsteller |
Emma Watson, Daniel Brühl, Michael Nyqvist, Richenda Carey, Vicky Krieps |
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Kritik |
Die Colonia Dignidad ist ein befestigtes Siedlungsareal in Chile, welches 1961 vom deutschen Laienprediger Paul Schäfer gegründet wurde, der bis zu seiner Verhaftung im Jahre 2005 eine Schreckensherrschaft auf über dreihundert deutsche Mitglieder seiner Sekte ausübte. Gegen aussen hin sah alles wie eine glückliche, harmonische Gemeinschaft aus, doch in Wahrheit wurde gezüchtigt, gefoltert und gar kleine Jungen und Frauen misshandelt. Durch die Kooperation mit der chilenischen Regierung, insbesondere der Pinochet-Diktatur, konnte Schäfer über vierzig Jahre lang ungestört seinen Machenschaften frönen. Diesem unglaublichen Stück Weltgeschichte widmet sich der gebürtige Münchner Regisseur Florian Gallenberger ('John Rabe') nach sechsjähriger Schaffenspause in seinem vierten Kinofilm. Mit Emma Watson ('Harry Potter') und dem Schweden Michael Nyqvist ('Mission: Impossible 4') hat er gleich zwei Hollywood-Grössen mit dabei - und Daniel Brühl darf sich wohl auch bald zu diesen zählen. 'Colonia', wie sich der Streifen schlicht nennt, überzeugt insbesondere durch seine sauberen Recherchen und die authentische Ausstattung. Kostüme, Szenenbild, Ausstattung - alles passt. Auch die Spannung wird über die gesamte Laufzeit hinweg stetig hochgehalten, spätestens von dem Zeitpunkt an, wo sich Lena freiwillig in die Sekte eingliedern lässt. Die Probleme finden sich dann eher im Detail. Die Figurenzeichnung ist ganz klar mangelhaft. Zu wenig weiss man über Daniel und Lena, ihre Vorgeschichte ist weitgehend unbekannt und so ist es zu Beginn schwer nachvollziehbar, dass Lena quasi ihr Leben riskiert um Daniel zu retten. Zudem hätte die Darstellung der Schreckensherrschaft von Schäfer noch extremer ausfallen dürfen. Nyqvist spielt Schäfer zwar souverän, doch das ganze Drumherum bedarf mehr: Seine Lakaien sind zu unbedeutend, die schier nicht vorhandenen Fluchtmöglichkeiten werden lange nicht deutlich genug aufgegriffen und die ausnahmslose Gehorsamkeit der Sektenmitglieder ist schwer nachvollziehbar. Hinzu kommt dass gegen Filmende extrem vieles punkt- und zeitgenau abläuft, was das Geschehen - trotz stets hochgehaltener Spannung - etwas unglaubwürdig macht. Aufgrund der realen Hintergründe berauschend,
überaus fesselnd und beklemmend eindrücklich |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 12.08.16 Unser Wertungssystem
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