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Hellboy - Directors Cut



Release:
13. Januar 2005

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Kurzkritik:
'Hellboy' ist ein Comicfilm erster Güte mit viel Action, Humor und tollen Figuren. Zwar verweigern kleinere Logikfehler dem Film einen Gleichstand mit 'Spider-Man 2', doch gesehen haben muss man ihn auf alle Fälle nicht nur die Fans des Comics! Die DVD ist ein beinahe perfektes Paket, das mit viel Sorgfalt zusammengestellt wurde. Columbia Tristar weiss eindeutig, was man heutzutage von einer gelungenen DVD erwarten darf!







Inhaltsangabe

1943, die Zeit des Zweiten Weltkriegs: Der bösgesinnte Rasputin (Karel Roden) öffnet gemeinsam mit seinen Gehilfen ein Tor zu einer anderen Dimension. Durch eine Truppe Soldaten und den Professor Broom kann der Vorfall aber abgebrochen werden. In der Zeit, als das Tor offen gestanden ist, konnte allerdings eine merkwürdige Kreatur in unsere Welt gelangen: Mit roter Haut, Hörnern auf dem Kopf und einem langen Schwanz erinnert das Wesen stark an einen Teufel. Jahre später hat Broom (John Hurt) die Kreatur, die er liebevoll Hellboy (Ron Perlman) nennt, immer noch unter seiner Fittiche. Gemeinsam mit anderen "Abnormalen", etwa der hübschen Liz (Selma Blair), kämpft Hellboy in einer geheimen Organisation für das Gute. Doch als Rasputin nach Jahren wieder auftaucht, scheint endgültig klar zu werden, dass Hellboy eine Brut des Bösen ist...



Kritik

'Hellboy' ist die wohl unkonventionellste Comicverfilmung überhaupt und erinnert eher an einen riesigen Independantfilm als an eine Hollywood Produktion. Zu verdanken ist dies Regisseur Guillermo del Toro, der selbst ein grosser Fan der Comicreihe ist und somit sehr viel Wert auf eine getreue Umsetzung gelegt hat. Dies ist ihm zweifellos gelungen: Sein Held ist genauso ein Raufbold wie in den hierzulande eher unbekannten Comics; er trinkt und raucht, wie man es ansonsten nie in einem Film dieser Art sehen würde. Sowieso ist der ganze Film in einem düsteren Look gehalten, genau wie im Comic. Trotzdem (oder gerade deshalb) ist einem die namensgebende Titelfigur extrem sympathisch, was insbesondere in folgender Szene zur Geltung kommt: Hellboy sitzt mit einem kleinen Jungen auf einem Dach und beobachtet Liz, wie sie mit einem FBI-Agenten spricht. In dieser Sequenz ist Hellboy einfach nur herrlich eifersüchtig und wohl menschlicher als je zuvor.

Die Story von 'Hellboy' ist so vielseitig wie abwechslungsreich. Das Geschehen beginnt in der Vergangenheit zu Zweiten Weltkriegs Zeiten und macht nach dem ausschlaggebenden Auftakt einen Sprung in die Gegenwart. Hier ist natürlich alles viel moderner, was sich insbesondere beim Sitz von Professor Broom zeigt, wo sich auch Hellboy aufhält. So werden die ersten Minuten der Gegenwart dazu verwendet den Helden einzuführen. Gleichzeitig werden immer wieder Switches zu den Bösen verübt, damit der dortige Stand der Dinge aufgezeigt werden kann. Mit zunehmender Laufzeit verdichtet sich die Atmosphäre, bis es im grossen Finale in Moskau zu einem etwas abrupten Ende kommt. Auch stören einige Logiklöcher den Fluss der Geschichte, was aber nicht besonders negativ ins Gewicht fällt. In der Directors Cut Version wurden einige Szenen neu aufbereitet, um mehr Informationen über die Figuren oder einige Storydetails zu erzählen, aber auch damit die Action ausgebaut werden kann. Insgesamt gibt es in dieser Spezial Version rund zehn Minuten mehr Filmmaterial.

Schauspielerisch hat 'Hellboy' einiges zu bieten: Ron Perlman spielt den sanftmütigen Rotfarbigen mit viel Witz und Charme. Trotzdem wird auch seine zornige Seite ideal abgedeckt. Obwohl von Perlmans wirklichem Aussehen durch das aufwändige Make up nicht mehr viel zu erkennen ist, kann man sich keinen anderen in der Rolle vorstellen. Genauso verhält es sich mit Professor Brrom, wunderbar verkörpert von John Hurt. Er sieht der Comicfigur zum Verwechseln ähnlich und spielt sein "Vatersein" gegenüber Hellboy erstklassig. Auch ein Highlight, das unbedingt erwähnt werden muss, ist Selma Blair. In ihrer bisher wohl besten Rolle spielt sie Liz, die mit ihrer Feuerkraft so manchem das Herz erwärmen kann. Die verletzliche Seite der jungen Frau mimt sie mit einer bravourösen Leistung.

Einer der Punkte, der 'Hellboy' zu einem solch gelungenen Film macht ist auch der Humor. Nie nimmt sich der Film selbst zu ernst oder versucht krampfhaft gewisse Gefühle zu erwecken � dies schafft er von ganz Alleine. Ironie am Rande: Im Film werden die 'Hellboy'-Comics als Komerzartikel zu dem für die Öffentlichkeit unbekannten Wesen dargestellt. Auch Make Up, Kulissen, visuelle Effekte und der rockigfetzige Soundtrack sind auf hohem Niveau, so dass das stimmige Gesamtbild nie zu schwächeln beginnt. Apropos Schwächeln: Einige kleinere negative Punkte gibt es natürlich. So sind die bösgesinnten Figuren weniger überzeugend als die Guten und mit der Zeit hat man die bedrohenden Monsterkreaturen auch gesehen - ein, zwei weitere Monster hätten da Abhilfe geschafft. Nichtsdestotrotz ist 'Hellboy' ein toller Film mit viel Unterhaltungswert und überzeugenden Schauspielern sowie einer tiefgehenden Story. Deshalb muss man ihn trotz kleinerer Schwächen einfach gesehen haben, um über gelungene Comicverfilmungen diskutieren zu können!

Die DVD
Bild
In den oftmals dunklen Sequenzen ist das Bild gestochen scharf und überzeugt mit einer beinahe ausnahmslosen Rauschfreiheit. In helleren Sequenzen sind aber eindeutig Rauschmuster zu erkennen, die im Hintergrund leicht stören. Die Farben sind leuchtend und stechen, wenn sie müssen, heraus. Insgesamt ist das Gesamtbild aber passender Weise eher düster gehalten. Der Kontras ist gelungen.
Sound
Boxen, nehmt euch in Acht, denn jetzt werdet ihr bis aufs Letzte gebraucht! Die Rears sowie Frontspeaker sind in stetigem Einsatz und die Räumlichkeit ist schlicht phänomenal. Trotzdem leidet die Verständlich- und Klarheit sowohl in der deutschen, als auch in der englischen Version nie unter dem Effektgewitter. Die rockigen, coolen Songs, die ab und an gespielt werden, verteilen sich ebenfalls über sämtliche Lautsprecher. Und der Bass kommt bei gewissen Szenen (Stichwort: Feuer gegen Monster) richtig zum Bersten. Erstklassig!

Extras
- Audiokommentar von Regisseur
- Tonspur Musik mit Kommentaren des Komponisten
- DVD Comics
- Die rechte Hand des Verderbens - Hinter den Kulissen
- Storyboards
- DVD-Rom
- 3 entfallene Szenen
- Making of
- Animierte Videostoryboards
- Animierte Modelle
- Trailer & TV-Spots
- Poster Galerie
- Videokommentar mit Besetzung
- Produktions-Workshops
- Comic-Con 2002
- Über Geschichte und Aufbau von Comics
- Galerie

Die DVD-Extras überzeugen restlos. Die erste Bonusdisc bietet ein extrem umfangreiches Making of, das sich wirklich mit allen Aspekten des Films beschäftigt: Ursprung des Comics und Films, Planung, Dreharbeiten, Kulissen, Effekte, Musik, Premiere und vieles mehr! Kein Wunder dauert diese Doku rund zweieinhalb Stunden. Auch ein tolles Extra ist der Videokommentar von vier Darstellern auf der zweiten Bonusdisc. Mit viel Witz und Humor erzählen sie über ihre Erlebnisse vom Dreh und einige interessante Hintergrundfacts. Zudem gibt es tonnenweise kleinere Specials, die allesamt sehenswert sind.
Dem stilvollen Digipack liegen ausserdem ein umfangreiches, sehr informatives Booklet und ein Nachdruck eines 'Hellboy'-Comics bei.

Hinweis: 'Hellboy' erscheint nicht nur als Directors Cut auf DVD, sondern auch als Kinofassung in einem 2-Disc-Set. Die zweite Disc ist identisch mit der ersten Bonusdisc der DC-Version und bietet auch viele Extras. Für den Otto-Normal-Verbraucher reicht die Kinofassung sicherlich, zumal nicht besonders viele neue Szenen im Directors Cut eingebaut worden sind. Sammler und Comicfans greifen aber schon aufgrund der tollen Verpackung und der Goodies zur ausführlicheren Fassung.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Hellboy - Directors Cut
Genre Actionabenteuer
Studio Revolution Studios
Verleih Columbia Tristar Home Entertainment
Laufzeit ca. 127 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Regie Guillermo del Toro
Darsteller Ron Perlman, Selma Blair, Jeffrey Tambor, John Hurt, Rupert Evans, Doug Jones
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.85:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch, Türkisch, Englisch für Hörgeschädigte
Anzahl Discs 3
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Adrian Spring am 27.01.05

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