Fascht e Familie - s'Bescht
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Kritik
Selten gibt es Sitcoms der Schweizer Comedyszene, die so faszinieren und gewaltige Massen begeistern wie ’Fascht e Familie’. Zwischen 1994 und 1999 wusste diese Serie gezielt den Nerv des Zuschauers zu treffen und brachte sich selbst an die Comedyspitze des Schweizer Fernsehens. Etwa die halbe Schweiz setzte sich anno dazumal am Freitagabend zwischen acht und halb neun vor den Fernseher und genoss die chaotisch witzigen Abenteuer von Tante Martha, Flip, Hans und dem Fräulein Vreni. Natürlich muss dieses TV-Ereignis für unsere Nachwelt festgehalten werden und deshalb ist seit kurzem die DVD ’Fascht e Familie – s’Bescht’ im Handel erhältlich. Diese enthält die wohl zwanzig besten Episoden der fünfjährigen Saga. Schlüsselfolgen wie der Auszug von Vreni Hubacher, der Einzug von Annekäthi Tobler, sowie die Pilotfolge und die letzte Episode der Serie sind dabei besondere Schmankerl, bei denen besonders Fans warm ums Herz wird.
Die einzelnen Episoden sind nie anspruchsvoll aufgebaut und enthalten auch keinen schwer verständlichen Inhalt. Dies macht die Serie auch für Kinder sehr unterhaltsam. Leider geht so aber auch der Langzeitunterhaltungsfaktor verloren und die Episoden wirken nur beim ersten Mal Schauen wirklich lustig. Das zweite Mal entpuppt sich dann eher als einen müden Zeitvertrieb. Ausgenommen es liegen einige (Pausen-)Jahre dazwischen. Auch wirken die behandelnden Themen in den einzelnen Folgen nie vulgär oder anstössig und bilden somit einen Meilenstein der Comedyszene, den man in den heutigen Jahren leider schwer vermisst.
Die Schauspieler könnten wohl für ihre jeweiligen Rollen treffender nicht sein. Besonders Trudi Roth als Tante Martha, Walter Andreas Müller als Hans Meier und Martin Schenkel als Flip sind in ihren Rollen unübertrefflich. Nur bei Hanna Scheuring als Vreni Hubacher und Sandra Moser als Annekäthi Tobler tat man sich beim Casting anscheinend etwas schwer. Es ist nicht einfach zu beurteilen was an ihrer schauspielerischen Leistung ungenügend war, auf jeden Fall passte einfach die Chemie nicht in die Clique hinein. Dies ist wohl auch der Grund wieso sich diese beiden Schauspielerinnen nicht lange in der Serie halten konnten. Ansonsten präsentiert sich die Serie äusserst witzig und es gibt kein passenderes Schlusswort als; so was wird es nicht noch einmal geben im Schweizer Fernsehen. Schlichtweg einmalig!
Bild Hier präsentiert sich das klassische Bild einer TV-Serie. 4:3-Format, eine ziemlich undurchsichtige Schärfe und dementsprechend auch ein Kontrastwert der sich eher im unteren Niveau aufhält. Bei einer guten Entfernung vom Fernseher wird das Bild aber nach einigen Minuten erträglich. Trotzdem nicht zeitgemäss konvertiert. |
Sound Gibt es wohl Menschen die von einer solchen Serie Surround-Sound erwarten? Wohl eher wenige. Erwartungsgemäss ist die Tonspur bescheiden gehalten. Nur gerade ein 2.0-Format erwartet den Zuschauer. Dies führt zwar zu wenig Räumlichkeit, dafür zu umso mehr Deutlichkeit beim Verstehen der Dialoge. Auch die Abmischung der Lautstärke ist sehr gut gelungen. |
Extras
- Vita-Filmographien
Damit kann man sich nun wirklich nicht zufrieden geben. Fans werden enttäuscht sein. Diese Vita-Filmographien sind zudem nicht einmal schön gestaltet: Ein einfacher, animierter Textablauf, als käme er vom Power Point höchstpersönlich, repräsentiert auf dieser DVDs alle Extras. Das Tüpfelchen auf dem I ist jedoch, dass dieses eine Extra auf beiden Discs vorkommt und vollkommen identisch ist. In Sachen Extras kann Pelican Films mit Bestimmtheit noch einiges von ihren Kollegen dazulernen.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Fascht e Familie - s'Bescht |
Genre | Sitcom |
Studio | SF DRS |
Verleih | Pelican Films |
Laufzeit | ca. 400 Minuten |
FSK | unbeschränkt |
Regie | Norbert Schultze, Michael Zens |
Darsteller | Trudi Roth, Walter Andreas Müller, Martin Schenkel, Hanna Scheuring, Sandra Moser |
Technische Details | |
Bild | 4:3 (1.33:1) |
Ton | Schweizerdeutsch: Dolby Digital 2.0 |
Untertitel | keine |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Digipack |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 11.02.05