Zwei Jahre nach 'Die Wolken von Sils Maria' veröffentlicht der französische Filmemacher Olivier Assayas seinen fünfzehnten Film für die grosse Leinwand: 'Personal Shopper'. Was auffällt: Erneut besetzt Kristen Stewart ('Twilight') die Hauptrolle. Eine Muse für Assayas? Es scheint fast so. Denn wie sich herausstellt, hat Assayas 'Personal Shopper' extra für Kristen Stewart geschrieben, nachdem er mit ihr in 'Die Wolken von Sils Maria' zusammengearbeitet hat. Und der ganze Aufwand hat sich gelohnt: Am renommierten Film Festival in Cannes gewann Assayas den Preis für die Beste Regie - und 'Personal Shopper' wurde für die Palme d'Or nominiert. Dies obschon der Film einen doch eher speziellen Genre-Mix aufweist und vor lauter Melancholie nur so zu strotzen weiss: Stewart spielt die US-Amerikanerin Maureen, welche in Paris und London für einen Promi Luxusartikel einkaufen geht (bereits dies alleine würde für viele einen RomCom-Plot füllen) und zum anderen fühlt sie sich auch als Geistermedium und ist davon überzeugt, mit ihrem kürzlich verstorbenen Zwillingsbruder Kontakt aufzunehmen. Dass letzteres nicht nur "Beigemüse" ist, zeigt sich in Szenen mit echten Geistern, in denen 'Personal Shopper' auch gerne mal in die Science-Fiction- Mystery- und zuweilen auch Horrorwelt abtaucht. Daher wirkt der Fokus des Films stets etwas verschoben. Es ist auch lange nicht klar, wohin der rote Faden verläuft: Ist es nun die Geschichte um Promi Kyra und ihren Lover Ingo, welcher vorhat sie zu verlassen? Oder ist es die Suche nach Maureens Bruder in seinem ehemaligen Anwesen? Oder geht es um Maureens Selbstfindung, welche in ihrem Job unübersehbar unglücklich wirkt? Oder geht es schlussendlich doch um die mysteriösen SMS, welche Kyra auf einmal zugestellt bekommt? Es ist ein kleines Durcheinander - jedoch ein halb so schlimmes. Denn in allen Teilgeschichten gibt es gute und schlechte Passagen. Die SMS beispielsweise wirken über den ganzen Film verteilt eher irrelevant beziehungsweise bringen den Plot nicht wirklich weiter und stellen unnötige Fragen, doch sind diese Szenen die mitreissendsten am ganzen Film. So vergehen die rund einhundert Minuten Laufzeit letztendlich doch ziemlich schnell, auch wenn der Film inhaltstechnisch nicht wirklich viel zu bieten hat und einen Spannungsbogen besitzt, welcher ständig wieder in sich zusammenklappt. Auch wenn gegen Ende des Filmes sogar noch ein Mord vorkommt, schafft dieser es nicht, die Stimmung des Filmes darauf zu fokussieren, da der Abspann im Hintergrund bereits zu spüren ist. Spezieller Genremix, zu viele Handlungsstränge, aber dennoch sehenswert - wenn auch bedingt! |