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Inhalt |
Michèle Leblanc (Isabelle Huppert), eine erfolgreiche Geschäftsfrau, lässt nichts an sich herankommen. Ihr Liebesleben und ihre Familie managt sie mit der gleichen Präzision wie ihre Firma. Als Michèle eines Tages in ihrem Haus von einem Unbekannten überfallen wird, scheint sie das Vorgefallene kalt zu lassen. Doch ihr Leben ist über Nacht ein anderes geworden. Sie spürt den Angreifer auf und verstrickt sich mit ihm in ein gefährliches Spiel, das jederzeit ausser Kontrolle geraten kann... |
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Originaltitel |
Elle |
Produktionsjahr |
2016 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 121 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Paul Verhoeven |
Darsteller |
Isabelle Huppert, Laurent Lafitte, Anne Consigny, Charles Berling, Virginie Efira |
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Kritik |
Zwischen Emma Stone ('La La Land'), Ruth Negga ('Loving'), Natalie Portman ('Jackie') und Meryl Streep ('Florence Foster Jenkins') sass dieses Jahr noch eine weitere Nominierte für die Beste Hauptdarstellerin bei den Oscars im Publikum: Die gebürtige Französin Isabelle Huppert aufgrund ihrer Leistung im französischen Film 'Elle'. Eine Seltenheit bei den US-fokussierten Acadamy Awards. Doch bei den Golden Globes konnte sich Huppert tatsächlich gegen ihre Mitstreiterinnen Amy Adams, Jessica Chastain, Ruth Negga und Natalie Portman durchsetzen und gewann die Trophäe. Der Film (welches ausserdem bei den Golden Globes als Bester Fremdsprachiger Film ins Rennen ging) basiert auf dem preisgekrönten Roman 'Oh...' von Philippe Djian. Für die Leinwand adaptiert hat das Werk David Birke ('13 Sins') und inszeniert hat es der niederländische Regisseur Paul Verhoeven ('Starship Troopers', 'Basic Instinct'). Der grosse Star des Filmes ist aber, wie bereits zu Beginn angekündigt, die frisch gebackene Oscar-Nominierte und Golden Globe-Preisträgerin Isabelle Huppert. Sie prägt den gesamten Film vom Anfang bis zum Ende. Sie gibt den Takt vor und lässt alle Nebendarsteller blass aussehen. Ein grosses Lob geht diesbezüglich aber auch an Regisseur Verhoeven, welche die Handlung im idealen Tempo inszeniert hat und stets fokussiert ist. Trotz einer bescheidenen Geschichte bietet der Film überaus viele überraschende Wendungen, welche allesamt auch der komplexen und toll vorgetragenen Figur um Michèle Leblanc zu verdanken sind. So vergehen die zwei Stunden Laufzeit wie im Flug. Spannung und Humor halten sich die Waage und Michèle's trockener Humor funktioniert ebenfalls bestens. Zudem hält sich 'Elle' auch nicht bei Provokationen zurück. Ein Glück ist die Verfilmung dieses Romans eine französisch-deutsch-belgische Zusammenarbeit und nicht ein Hollywood-Film. 'Elle' braucht diese explizite Gewaltdarstellung um zu wirken - und Isabelle Huppert, sei es einmal mehr erwähnt, ist schlichtweg eine Idealbesetzung zu diesem Stoff. Vielen Ethikern wird die grosse Story-Wendung nach dem Enthüllen des Vergewaltigers sicherlich nicht gefallen, doch rein filmtechnisch betrachtet, macht dies den Streifen schlichtweg einzigartig und noch intensiver als bereits zu Beginn. Fantastische Leistung von Isabelle Huppert! Sie ist es, welche 'Elle' überaus sehenswert macht! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 03.08.17
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