Dass Terroranschläge verfilmt werden, hat sich mittlerweile bereits fest verankert im Filmbusiness - auch wenn dies zu Beginn noch sehr viele Moralapostel aufhorchen liess. Dass nun mit 'Little Terrors' die Ausbildung von islamischen Terroristen verfilmt wird - und der Protagonist dabei ein dreizehnjähriger Junge ist, dessen Ziel es ist als Märtyrer zu sterben - ist da schon ein härteres Pflaster. Inszeniert wurde 'Little Terrors' von Regisseur Maninder Chana ('Scratch'), welcher das Drehbuch dazu auch gleich selbst geschrieben hat. Die kanadisch-indische Produktion wirft natürlich viele Fragen auf - auch in der Umsetzung. Als Zuschauer verfolgt man in einem Film in der Regel die Ziele des Protagonisten und wünscht ihm, dass er diese auch erreicht. Sei dies entweder dass zwei Liebende zusammenkommen oder in einigen Fällen auch dass ein Banküberfall oder Juwelenraub glimpflich über die Bühne geht. Aber wie verhält sich dies bei einem Dreizehnjährigen, welcher unschuldige Zivilisten in der westlichen Welt mit einer Bombe in die Luft jagen soll? Ein kontroverses Thema. Aber natürlich wird im Film mit der Zeit alles so gedreht, dass der Junge einer Gehirnwäsche unterzogen wurde und lediglich dem Willen seiner Familie folgt. So kann man 'Little Terrors' letztendlich trotzdem als Drama mit einer gängigen Struktur bezeichnen - und es daher auch objektiv bewerten. Trotz alledem will der Film aber leider nicht wirklich zünden beim Publikum. 'Little Terrors' ist zwar sehr intensiv und es wird dabei nichts schöngeredet, aber dennoch kratzt er bloss an der Oberfläche. Was gut dargestellt wird, ist die Art und Weise, wie sich Personen islamischen Glaubens zu verheerenden Selbstmordattentaten hinreissen lassen. Wo es dann allerdings etwas hackt, ist bei der ganzen Umsetzung und Planung dieses Attentats. Die Ausbildung wird zwar verdeutlicht, geht in vielen Szenen auch unter die Haut, aber dennoch reisst das Gezeigte nicht mit - auch aufgrund den Dialogen, welche vielfach aus heuchlerischen und plumpen "Weisheiten" bestehen. Das gegen Schluss initiierte Familiendrama löst dann endlich jene Emotionen aus, welche man den ganzen Film über vermisst hat. Aber da diese viel zu spät einsetzen, fällt das ganze, bisherige Konstrukt des Filmes in sich zusammen. Schade, aber immerhin mutig, dass sich ein Regisseur an dieses heikle Thema herangetraut hat. Trotz intensiver Thematik kratzt der Film leider nur an der Oberfläche! Emotional, aber plump! |