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Inhalt |
Eigentlich hatte Karla (Halle Berry) für sich und ihren Sohn Frankie (Sage Correa) einen schönen Tag auf dem Rummelplatz geplant. Zu zweit wollten sie Karussell fahren, Zuckerwatte essen und die Sonne geniessen. Deshalb ist ein Kidnapping auch nicht das erste, woran die Mutter denkt, als ihr Kind beim Versteckspielen plötzlich verschwindet. Doch dann sieht sie, wie Frankie in ein fremdes Auto gezogen wird, und sie kann nicht verhindern, dass der Wagen mit ihm davonfährt. Von den Behörden im Stich gelassen ist sie gezwungen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. |
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Originaltitel |
Kidnap |
Produktionsjahr |
2017 |
Genre |
Thriller |
Laufzeit |
ca. 95 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Luis Prieto |
Darsteller |
Halle Berry, Sage Correa, Chris McGinn, Lew Temple, Jason George |
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Kritik |
In den USA verschwindet alle vierzig Sekunden (!) ein Kind und wohl jede Mutter denkt, dass ihr das nie passieren würde - bis es dann tatsächlich passiert. Oscar-Preisträgerin Halle Berry durchlebt in 'Kidnap' als alleinerziehende Mutter Karla Dyson genau dieses Alptraum-Szenario. Drei Jahre nach 'X-Men: Zukunft ist Vergangenheit' ist Berry das erste Mal wieder auf der grossen Leinwand zu sehen - und das in einer überraschend kleinen Produktion. Gerade mal etwas mehr als zwanzig Millionen US-Dollar hat 'Kidnap' verschlungen. Regisseur Luis Prieto ('Pusher') inszeniert in seinem Hollywood-Debüt das Geschehen pfeilschnell, überaus spannend und dazu fast in Echtzeit. Mit der Kamera ist man als Zuschauer stets nahe dran und erlebt den von Karla durchlebten blanken Horror fast ausnahmslos aus ihrem Blickwinkel. Daher ist die grosse Stärke von 'Kidnap' ganz klar das Tempo und die hohe Intensität. Diese funktioniert streckenweise zwar bestens, da sich aber die Verfolgungsjagd über die komplette Laufzeit von etwas mehr als eineinhalb Stunden erstreckt, kommt der Streifen leider nicht ohne leichte Längen aus. Diese zeigen sich sehr oft in etwas zu lang geratenen Autobahn-Sequenzen, oder aber auch in Dialogen, welche für den Fortschritt der Story nicht immer notwendig sind. Ebenfalls ein grosser Aspekt der etwas zu nerven beginnt, ist dass Karla immer wieder durch Zufall den richtigen Riecher hat und die Fährte der Verfolger fast hellseherisch verfolgen kann. Diese Logik-Vernachlässigung trübt stellenweise etwas das Filmvergnügen. Aber dank der wirklich tollen Inszenierung von Luis Prieto stören diese Aspekte nur am Rande. Die Laufzeit vergeht dennoch wie im Fluge und da sich der Film ausschliesslich auf den zentralen Plot konzentriert und auf jegliche Nebengeschichten verzichtet, ist das Gezeigte umso fesselnder. Weltweit spielte 'Kidnap' über zweihundert Millionen US-Dollar ein und verzehnfachte somit das Budget. Ein klares Zeichen also, dass kleine Filme mit grosser Wirkung nach wie vor funktionieren, sofern sie spannend und mitreissend inszeniert sind – so wie 'Kidnap'. Schnörkellos, spannend und mitreissend - auch wenn Logik nicht immer zentral im Fokus steht! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 26.09.17
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