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Die göttliche Ordnung
von
Petra Biondina Volpe
 

"Verschmitzt & amüsant, auch wenn hinsichtlich der Dramaturgie dem Lehrbuch gefolgt wird!"

 
Release: 21. September 2017
 
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Inhalt
Schweiz 1971: Nora (Marie Leuenberger) ist eine junge Hausfrau und Mutter, die mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in einem beschaulichen, kleinen Dorf lebt. Hier auf dem Schweizer Land spürt man wenig bis gar nichts von den grossen gesellschaftlichen Umwälzungen, die die 68er Bewegung mit sich gebracht hat. Auch Noras Leben ist unberührt davon, sie ist eine stille und scheue Person, die von allen gemocht wird. Bis zu dem Tag, als sie anfängt, sich öffentlich für das Frauenstimmrecht, über das die Männer am 7. Februar 1971 abstimmen sollen, einzusetzen.
 
Originaltitel Die göttliche Ordnung
Produktionsjahr 2017
Genre Drama
Laufzeit

ca. 96 Minuten

Altersfreigabe ab 12 Jahren
Regie Petra Biondina Volpe
Darsteller Marie Leuenberger, Maximilian Simonischek, Rachel Braunschweig, Sibylle Brunner, Marta Zoffoli
     
Kritik
Das Frauenstimmrecht ist kein Kapitel auf das die Schweiz stolz sein kann. Erst rund fünfzig Jahre nach Deutschland und Österreich und fünfundzwanzig Jahre nach Frankreich und Italien wurde es eingeführt. Sogar in Indien und dem Iran konnten Frauen bis zu diesem Zeitpunkt bereits seit rund zehn wählen gehen, bis es dann 1971 auch in der Schweiz eingeführt wurde. Das schweizerische Filmdrama 'Die göttliche Ordnung' erzählt nun die Ereignisse kurz vor diesem historischen 7. Februar 1971, aus einem fiktiven Schweizer Dorf - von denen Geschichten es damals bestimmt zahlreiche gab. Regie führt dabei 'Heidi'-Autorin Petra Biondina Volpe, welche auch sogleich das Drehbuch dazu verfasste. Nach 'Traumland' (viermal am Schweizer Filmpreis nominiert und Ursina Lardi als Beste Darstellerin ausgezeichnet) ist 'Die göttliche Ordnung' zwar erst Volpes zweiter Film für die grosse Leinwand, doch das merkt man dem Streifen kaum an. Er unterhält überaus gut und wirkt trotz des ernsten und im Grunde tragischen Plots irgendwie erfrischend. Dies liegt auch hauptsächlich an Hauptdarstellerin Marie Leuenberger ('Der Kreis'), welche ihre Maria nicht als kämpferische Feministin zeigt, sondern schlichtweg als vernünftige und kluge Frau, welche ihre Zukunft mit eigenen Entscheidungen gestalten möchte. Dieser Aspekt fesselt den Zuschauer von Beginn an und lässt auch sehr oft über die konservativen Ansichten der Schweizer Männer von damals aus besagtem Dorf schmunzeln. Der Humor und die sympathischen Figuren sind es dann auch, welche den Film über die komplette Laufzeit hinweg tragen. Auch wenn es sich um ein Drama mit historischem Hintergrund handelt, darf und kann viel gelacht werden. Beispielsweise wenn die Dorffrauen in der Weltstadt Zürich Neuland erforschen oder sie sich zum Streiken in der Dorfbeiz verschanzen. Die Story hingegen ist aber leider nicht wirklich einfallsreich ausgefallen. Sie ist von Beginn an vorhersehbar, folgt strikten Mustern (Aussenseiterin Marie wird durch zahlreiche Verbündete zur Heldin) und bietet so auch keinerlei Überraschungen. Schade hat man sich hier einem fiktiven Bilderbuch-Beispiel angenommen und nicht nach wahren Geschichten von damals recherchiert. Eine Prise Authentizität hätte dem Film sicherlich gut getan, aber dennoch ist 'Die göttliche Ordnung' sehr unterhaltsam und sehenswert. Verschmitzt & amüsant, auch wenn hinsichtlich der Dramaturgie dem Lehrbuch gefolgt wird!
 

Schärfe
Farben/Kontrast
Rauschfreiheit

Raumklang
Verständlichkeit
Bass

 
Verleih Impuls Home Entertainment
Anzahl Discs 1
Verpackung Bluray-Hülle
Bild 16:9 (2.40:1)
Ton Schweizerdeutsch: DTS-HD Master Audio 5.1
Französisch: DTS-HD Master Audio 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch
 


Umfang
Infogehalt
Originalität

- Interviews
- Trailer

Auf den ersten Blick zwar sehr wenig Bonusmaterial, doch die über dreissig Minuten andauernden Interviews sind mit reichlich interessanten Informationen gespickt. Trotzdem wäre ein Making Of natürlich wünschenswert gewesen.

© rezensiert von Philipp Fankhauser am 27.09.17
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