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Inhalt |
Zwei Brüder, zwei Familien, zwei Söhne: Ein edles Lokal in Amsterdam wird Schauplatz für das Zusammentreffen zweier Elternpaare, die ein schreckliches Ereignis eint: Ihre Söhne sind verantwortlich für den Tod einer Frau. Bis jetzt konnten die Täter vonseiten der Öffentlichkeit noch nicht identifiziert werden, doch die Eltern sind alarmiert und wollen das gemeinsame Abendessen für eine Problemfindung nutzen. Das Thema kommt erst spät auf den Tisch und so hangeln sich die Elternpaare an gehaltlosen Themen entlang bis schliesslich eine Positionierung erforderlich wird. |
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Originaltitel |
The Dinner |
Produktionsjahr |
2017 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 120 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Oren Moverman |
Darsteller |
Steve Coogan, Laura Linney, Richard Gere, Rebecca Hall, Chloë Sevigny |
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Kritik |
Vor acht Jahren erschien der Roman 'Het diner' des niederländischen Autors Herman Koch, welcher zum Beststeller wurde und sich weltweit zweieinhalb Millionen mal verkaufen liess. Nun präsentiert der Oscar-nominierte israelische Regisseur Oren Moverman ('The Messenger') mit 'The Dinner' die filmische Umsetzung des Werkes. Moverman adaptierte das Drehbuch dazu gleich selbst und konnte namhafte Schauspieler für das Protagonisten-Quartett der beiden Elternpaare verpflichten: Es besteht aus dem Golden Globe-Preisträger Richard Gere, dem zweifach Oscar-Nominierten Steve Coogan, der Golden Globe-Nominierten Rebecca Hall sowie der dreifach Oscar-Nominierten Laura Linney. Ein wahrlich hochkarätiges Cast, welches auch genügend Zeit hat um sich zu entfalten. Denn der Film dauert satte zwei Stunden - eine mutige Laufzeit für einen Film, welcher grösstenteils in ein und demselben Restaurant stattfindet. Mit einem solch talentierten Cast kann man diese Zeit aber gut überbrücken - sofern das Drehbuch einiges hergibt. Doch leider ist zu Beginn der Fremdschämfaktor höher als der Unterhaltungswert... Die beiden Brüder vereinen so ziemlich alles, was eine Filmfigur unsympathisch macht. Paul (Steve Coogan) ist ein Zyniker der Extraklasse und verpasst keine Gelegenheit seine Mitmenschen anzustacheln. Stan (Richard Gere) hingegen ist ein bekannter Kongressabgeordneter der von seiner Assistentin ständig nach draussen ans Handy zitiert wird. Dadurch hat man als Zuschauer erstmal gar keine Lust die Geschichte der beiden zu ergründen. Hinzu kommt dass man trotz dem übersichtlichen Setting lange braucht, die Situation und den Grund des Treffens zu verstehen. Die eigentliche Aussprache kommt leider viel zu spät - und dort setzt dann auch die Intensität ein. Hier hat der Film zwischenzeitlich ein Hoch, welches aber durch das unnötig brutale Finale wieder getrübt wird. Interessant ist einzig, dass letztendlich keiner der Erwachsenen ein moralisches Vorbild ist - weder die beiden Brüder noch ihre Frauen. Dass dies aber erst am Schluss des Filmes bei den Zuschauern Eindruck hinterlässt, liegt zum einen an der langen Laufzeit und zum anderen an einer dementsprechend ausholenden und umständlichen Inszenierung. Trotz talentiertem Cast leider sehr langatmig! Eine Laufzeit von 90min hätte es auch getan! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 13.11.17
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