Ohne Zweifel, Tupac Shakur hat die HipHop-Welt geprägt. Der gebürtige New Yorker, welcher mit siebzehn Jahren mit seiner Mutter an die Westküste zog, startete dort musikalisch blitzschnell durch: Mit der Rap-Combo Digital Underground machte er schnell auf sich aufmerksam und erhielt schon bald einen Soloplattenvertrag bei Interscope Records. Auch als Schauspieler war er gefragt und wirkte in mehreren erfolgreichen Filmen mit. Weltbekannt wurde er dadurch aber nicht, sondern sorgte viel mehr mit seinen Gewaltexzessen und zahlreichen Gerichtsverfahren für Schlagzeilen. Eine Schiesserei von 1994, bei welcher er durch fünf Schüsse verletzt wurde, sorgte im Anschluss zudem für den Beginn der so genannten East-Coast-vs.-West-Coast-Fehde, welche bis heute anhält. Tupac hat wahrlich viel erlebt in seinem Leben - und Regisseur Benny Boom ('Wild for the Night') verfilmt dieses Leben nun im Biopic 'All Eyez on Me' (benannt nach Tupac's Album von 1996, welches sogar den seltenen Diamantstatus erreichte). Das Problem dabei: Boom stopft einfach zu viel in den Film hinein - obschon der Streifen mit fast zweieinhalb Stunden für ein Biopic eigentlich mehr als genügend lang ausgefallen ist. Tupac hat wahrhaftig sehr viel erlebt in seinem Leben - auch wenn dieses nur kurze fünfundzwanzig Jahre lang war. So kommt es, dass sein grosser Aufstieg in 'All Eyez on Me' in Windeseile erzählt wird. Kaum ist er das erste Mal mit Digital Underground auf der Bühne, erhält er in der darauffolgenden Szene bereits den Vertrag mit Interscope und keine paar Minuten später ist er am Filmset von 'Juice', welcher gefühlte Sekunden später vom ganzen Land gefeiert wird. 'All Eyez on Me' ist wahrhaftig ein Schnelldurchlauf von Tupac's Leben. Hauptdarsteller Omar Epps, welcher offensichtlich aufgrund seiner unglaublichen Ähnlichkeit mit Tupac gecastet wurde, hat kaum Zeit, sich wirklich in die Rolle hineinzuversetzen. Für HipHop-Nostalgiker ist der Film allerdings eine wahrhaftig gelungene Reise in die Vergangenheit. Ausnahmslos alle Eckpfeiler von Tupac's Leben sind mit dabei, wie auch viele seiner besten und umstrittensten Songs wie 'California Love', 'Brenda's Got a Baby' und natürlich auch 'The Humpty Dance' von Digital Underground. Kurzum: Ganz klar kein emotional-tiefgründiges 'Straight Outta Compton', dafür haben sich die Macher schlichtweg zu viel vorgenommen - aber für Interessierte der US-HipHop-Geschichte eine beeindruckende und lehrreiche Reise in die Vergangenheit. 2Pac Shakur's Leben, erzählt im Eiltempo! Viel Potential verschenkt, aber dennoch interessant! |