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Inhalt |
1989 in Berlin: Der Zusammenbruch des Kommunismus steht zwar kurz bevor, doch der Kalte Krieg zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion hat seinen Höhepunkt erreicht. Die MI6-Agentin Lorraine Broughton (Charlize Theron) wird nach Berlin entsendet, um den Mord eines anderen Undercover-Agenten zu untersuchen. Er ist von einem rücksichtslosen Spionage-Ring getötet worden, wobei noch unklar ist, was das Motiv für die Tat war. Sie soll den Mord aufklären und die Täter zur Verantwortung ziehen. |
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Originaltitel |
Atomic Blonde |
Produktionsjahr |
2017 |
Genre |
Action |
Laufzeit |
ca. 115 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
David Leitch |
Darsteller |
Charlize Theron, James McAvoy, John Goodman, Bill Skarsgård, Sofia Boutella |
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Kritik |
Ein grosser Wunsch von Oscar-Preisträgerin Charlize Theron war es schon immer, eine weibliche Actionheldin im Stil von Jason Bourne zu etablieren. Mit 'Atomic Blonde' wollte sie offenbar diesen Plan in die Tat umsetzen und engagierte sich als Hauptdarstellerin und Mitproduzentin. Als Regisseur konnte der ehemalige Stuntman David Leitch verpflichtet werden, welcher bereits neben Chad Stahelski bei 'John Wick' im Einsatz war. John Wick, der knallharte Actionheld gespielt von Keanu Reeves, überzeugte vor vier Jahren als coole Ein-Mann-Armee in einem düsteren und atmosphärischen Actionfilm. Da trifft es sich gerade gut, dass Theron mit 'Atomic Blonde' das Gleiche vorhat - einfach mit einer weiblichen Hauptdarstellerin. Und so kommt es wie es alle erwarten: Lorraine Broughton ist die weibliche Ausgabe von John Wick. Das Tolle daran: Die Action funktioniert so tadellos wie bereits bei 'John Wick'. Hauptgrund dafür: Eine top motivierte Charlize Theron, welche drei Monate lang täglich fünf Stunden trainierte, um fast alle Stunts persönlich machen zu können. Perfekt getimte und realistisch wirkende Kampfchoreografien sind das Resultat davon und dominieren 'Atomic Blonde'. Hier merkt man, dass ein ehemaliger und erfahrener Stuntman auf dem Regiestuhl sitzt (Leitch war in über achtzig Produktionen Stunt Performer oder Coordinator). Denn auch die Kamerafahrten und der Schnitt sind perfekt auf die gezeigten Szenen angepasst. Hinzu kommt ein toller Soundtrack von 'Guardians of the Galaxy'-Komponist Tyler Bates (welcher auch die Musik zu 'John Wick' beisteuerte), welcher von Peter Schillings '"Major Tom', über Marilyn Mansons 'Stigmata' bis hin zu 'London Calling' von The Clash reicht. 'Atomic Blonde' basiert auf dem Graphic Novel 'The Coldest City' aus dem Jahre 2012 des britischen Autors Antony Johnston, was letztendlich auch den hippen Comicstil rechtfertigt. Damit wird zwar Berlin zur Wendezeit nicht gerade authentisch wiedergeben, aber mit der Musik zusammen macht das Ganze stilistisch dennoch was her. Nun kommt jedoch das grosse Aber: Die Story von 'Atomic Blonde' ist leider dermassen irrelevant und nicht präsent, dass das Zuschauen lediglich durch die Actionszenen motiviert wird weiterzuschauen. Hinzu kommen Figuren, welche mehr wie gefühlskalte Videospiel-Charaktere wirken und daher ebenfalls keine Tiefe in das Werk bringen. Kurzum: 'Atomic Blonde' ist zwar gelungen, doch nachhaltend im Gedächtnis wird der Streifen leider nicht bleiben. Unverkennbar die weibliche Ausgabe von John Wick! Geballte Action - aber schwache Story! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 11.01.18
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