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Inhalt |
Es ist der grösste Traum von Mae Holland (Emma Watson), für den progressiven Weltkonzern The Circle zu arbeiten: Er verspricht nicht nur eine bessere Welt, sondern setzt das bereits um. Umso glücklicher ist die 24-Jährige, als sie eine Zusage erhält. Traumhaft ist die Arbeit aber nicht allzu lange: Schnell fühlt sie sich von dem ständigen Stress, ein gläsernes Leben in den sozialen Medien zu führen, unter Druck gesetzt. Obwohl Firmenchef Bailey (Tom Hanks) sie unterstützt, wird Mae immer skeptischer. |
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Originaltitel |
The Circle |
Produktionsjahr |
2017 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 110 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
James Ponsoldt |
Darsteller |
Emma Watson, Tom Hanks, John Boyega, Karen Gillan, Bill Paxton |
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Kritik |
In einer Welt mit Facebook, Instagram und Snapchat stellt sich immer wieder die Frage in den Raum: Hat man noch die Kontrolle, wer wie viele persönliche Informationen von sich bewusst preisgibt und wer alles darauf Zugriff hat? Der US-Autor Dave Eggers hat diese Frage im Roman 'The Circle' verarbeitet, welcher 2013 erschienen ist. Im Zentrum steht das fiktive Technologie- und Social-Media-Unternehmen The Circle, welches die einflussreichste Firma der Welt ist und sich grosser Popularität (und zahlreichen finanziellen Mitteln) erfreut. Der Social-Media-Wahnsinn wird dabei auf eine neue Stufe gehoben, bei welchem die User permanent durch Drohnen- und Ansteckkameras gefilmt werden sollen. Big Brother in Eigenregie sozusagen. Im vergangenen Jahr wurde nun der Roman von Regisseur James Ponsoldt ('The Spectacular Now') verfilmt, welcher zusammen mit Dave Eggers auch das Drehbuch schrieb. Die Hauptrollen spielen Emma Watson ('Die Schöne und das Biest') und der zweifache Oscar-Preisträger Tom Hanks ('Forrest Gump', 'Cast Away'). Aber auch wenn das Thema derzeitig hip und angesagt ist und bestimmt viele Besucher anzieht (nicht umsonst war der Roman lange an der Spitze der Bestseller-Charts), ist die Dramaturgie von 'The Circle' nur mässig gut gelungen. Das übermächtige Technologieunternehmen im Film hat eine riesige Mission: Es will den Staat ersetzen und eine neue Ordnung definieren, an dem sich die komplette Menschheit auszurichten hat. Der Fokus vom Film ist aber leider nicht darauf ausgelegt, sondern auf Protagonistin Mae Holland, welche in der Firma neu anfängt und später als Testimonial einen kometenhaften Aufstieg erlebt. Dies wird sicher viele (Möchte-)Influencer im Publikum ins Schwärmen bringen - allerdings wird damit total am eigentlichen Plot vorbeigeschossen. Dass diese dauerhafte Überwachung - sei es mit Kameras oder auch das Stöbern in der Vergangenheit der betroffenen Personen - sich überhaupt nicht mit den Menschenrechten hinsichtlich der Privatsphäre verträgt, darauf wird im Film kein einziges Mal eingegangen. Somit hat man hier ein dystopisches Drama vor sich, welches aber lediglich die steigende Follower-Anzahl von Mae im Blick hat. Natürlich folgt irgendeinmal der erwartete Schicksalsschlag welcher alles auf den Kopf stellt und die Aktionen von Mae hinterfragt. Aber das Fingerpointing hält sich dabei in Grenzen. Kein Biss, keine Harmonie in der Erzählstruktur, sondern einfach nur rund zwei Stunden Social-Media-Angstmacherei, welche weder vom Publikum noch von den Protagonisten ernst genommen wird. Emma Watson liefert zwar eine gute Leistung ab und hat auch ganz klar das Potential, mal irgendwann eine Oscar- oder Golden Globe-Nomination zu erhalten - doch dafür muss sie zuerst noch eine Rolle finden, welche ihr das auch ermöglichen kann. Zum Nachdenken anregendes, brandaktuelles Thema - aber filmisch nur mässig umgesetzt! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 21.02.18 Unser Wertungssystem
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