Der kanadische Horrorfilmproduzent Chad Archibald ist nun bereits seit einigen Jahren im Geschäft und hat schon fünfundzwanzig Filme produziert. Hin und wieder setzt er sich auch mal selbst auf den Regiestuhl und brachte dabei bereits fünf Filme hervor, bei welchen er allesamt auch das Drehbuch schrieb. Dies ist auch bei seinem sechsten, abendfüllenden Film nicht anders: 'The Heretics'. Archibalds Filme sind aber bisher immer eher mangelhaft bis mittelmässig ausgefallen und fanden nur in der ganz tiefen Horror-Indie-Szene Anklang - bis auf 'Bite', welcher doch so einige Filmpreise gewinnen konnte und hinsichtlich Ekelhorror Massstäbe setzte. Ob für diesen Teilerfolg die erstmalige Mitarbeit von Jayme Laforest am Drehbuch liegt? Offenbar dachte dies Chad Archibald - und engagierte Laforest kurzerhand auch für 'The Heretics'. Genützt hat es aber leider wenig. 'The Heretics' ist ein wirr erzählter Horrorstreifen, welcher von Kidnapping, einsamen Waldhütten, okkulten Ritualen, Psychokillern und beflügelten Dämonen schlichtweg alles zu bieten hat, was das Horrorfan-Herz begehrt. Doch zu viele Zutaten verderben bekanntlich den Brei - und so wird aus 'The Heretics' leider kein Ganzes, sondern mehr eine Ansammlung von Puzzleteilen die leider nicht wirklich ineinandergreifen wollen. Bei einer Story, die in einem Satz erklärt werden kann, ist das schon erstaunlich - insbesondere da der Film letztendlich wie ein Kammerspiel aufgebaut ist und daher eigentlich als Ganzes erkennbar sein sollte. Denn die wichtigen Szenen spielen sich allesamt in besagter Waldhütte ab - zwischen der Entführten Gloria (Nina Kiri), ihrer Freundin Joan (Jorja Cadence) und dem Entführer Thomas (Ry Barrett). Regisseur Archibald war dieses bescheidene Kammerspiel aber offenbar nicht genug (wohl auch da die Inhaltsdichte gar keine wegweisenden Dialoge zulässt), so dass er viel mit Rückblenden und Visionen spielt. "Spielen" ist dabei der korrekte Ausdruck, da diese Szenen (bis auf die entscheidende Schlussszene), die Story nicht weiter voranbringen, sondern den Zuschauer entweder in die Irre führen oder ihn schulterzuckend zurücklassen. Was allerdings funktioniert, ist die Stimmung. Trotz allen Umständen, Inhaltsdurcheinander und überflüssigen Szenen: Die Gruselatmosphäre überzeugt sowie auch die (wenn auch wenigen) Jump Scares. Da aber die Story überhaupt nichts Spezielles bietet und den Zuschauer kaum bei der Stange hält (hinzu kommen sehr bescheidene Darstellerleistungen welche von emotionsleer (Kiri) bis Overacting (Barrett) gehen), kann auf einen Kauf dieser Bluray getrost verzichtet werden. Kaum spannend, wenig interessant! Ein wirrer Mix aus allen erdenklichen Horrorfilm-Sparten! |