The History of Rock'n'Roll
|
|
Kritik
'The History of Rock'n'Roll' überrascht mit einer noch nie da gewesenen Fülle an akribisch recherchiertem Archivmaterial. Die Gesamtlänge des gesichteten Materials beläuft sich auf über 10.000 Stunden, wovon knapp zehn Stunden auf fünf DVDs gebrannt wurden. Darunter befinden sich zahlreiche Konzertmitschnitte, Interviews, Clips und vieles mehr. Die gesamte Dokumentation erstreckt sich über zehn Episoden. Jede davon beleuchtet in chronologischer Reihenfolge die wichtigsten Strömungen des Rock and Rolls.
Beginnen tut Reihe mit zahlreichen Interviews wo berühmte Sänger wie Mick Jagger oder Tina Turner sich an die Anfangszeiten des Rocks zurückerinnern. Damals hiess die Rock and Roll noch Rhythm and Blues und wurde hauptsächlich von Afroamerikanern gespielt, war aber schon früh auch bei den weissen Jugendlichen der 50er Jahre sehr willkommen. Dass nicht nur Schwarze hervorragenden Rock zustande brachten, bewies vor allem Elvis Presley – eine wohlbekannte Legende. Einige Jahre später schwappte der Rock auch nach Europa über und brachte dort eine der erfolgreichsten und bekanntesten Bands überhaupt hervor, die Beatles. Im Folgenden beleuchtet die Dokumentation noch weitere Episoden der Rock-Geschichte. So werden unter anderem die Beach Boys ausführlich gezeigt und auch das Aufkommen des Souls mit dem legendären James Brown bleibt nicht unerwähnt. Von besonderem Interesse sind auch die 70er – die Hippie-Zeit. Das zentrale Ereignis ist zweifellos Woodstock, welches einige Künstler zu Legenden machte. Nach dem die Flowerpowerzeit ihr klägliches Ende fand, wurden härtere Töne angeschlagen. Provokante und laute Stilrichtungen wie Punk und Heavy Metal fanden ihren Weg in die wohlbehüteten Teenagerstuben.
Das Ende der 'The History of Rock'n'Roll' Reihe enttäuscht, zumal es viel zu früh endet, nämlich Ende der 80er. Die letzte Episode konzentriert sich vor allem auf das Aufkommen des Hip-Hops und Bands wie N.W.A. oder Public Enemy. Das ist zwar schön und gut, da Rapmusik gerade im 21. Jahrhundert omipräsent scheint, aber auch seine Wurzeln zu verlieren droht. Trotzdem wünscht man sich auch etwas über den Rock unserer Zeit zu erfahren, denn schliesslich ist er glücklicherweise mit den kitschigen Eskapaden der 80er Jahre nicht untergegangen, sondern erlebte in sämtlichen Stilrichtungen ein Revival und wurde sogar um einige Stilrichtungen wie Nu Metal oder Pop-Rock mehr oder weniger bereichert. All dies bleibt in der Time Life Dokumentation leider unerwähnt.
Bild Das alte Archivmaterial wurde gut digitalisiert. Farbe und Kontrast sind zufrieden stellend, aber auch nicht überragend. Die Bildschärfe ist schwierig zu bewerten, dennoch ist sie tendenziell gut abgestimmt. |
Sound Der Ton kommt erstaunlicherweise im 5.1 Surroundsound daher, was durchaus überrascht, denn schliesslich wurde das meiste Archivmaterial nur Mono aufgenommen. Durch die Dolby Digital 5.1 Unterstützung gewinnt man wohl keinen 3D Klang, aber dafür eine verbesserte Tonqualität, da Sprecher und Musik sehr sauber getrennt werden. |
Extras
Warner hat bei allen fünf DVDs komplett auf Extras verzichtet. Eigentlich ist das bei einem Dokumentationsfilm noch einigermassen zu verschmerzen, trotzdem hätte man sich über Bildgalerien oder ein Making-Of des Filmes gefreut.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The History of Rock'n'Roll |
Genre | Dokumentation |
Studio | Time Live Video |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 579 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Bud Friedgen |
Darsteller | Milton Berle, Chuck Berry, Chubby Checker, Bo Diddley, Carl Gardner |
Technische Details | |
Bild | 4:3 (1.33:1) |
Ton | Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Italienisch |
Anzahl Discs | 5 |
Verpackung | Amarayhülle in Pappschuber |
© rezensiert von Gavrilo Tanasic am 01.04.05