Beyond Imagination: Colosseum
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Kritik
Diese BBC-Dokumentation zeigt die Wahrheit über die römischen Schaukämpfe aus einer Perspektive, wie man sie noch nie zuvor gesehen hat. Warum besassen diese Spiele einen so hohen Stellenwert in der römischen Gesellschaft? Warum gingen die Römer so weit, für diese Spektakel eigene Gebäude zu errichten? und was passierte hinter den Kulissen der Spiele? Wir begleiten den werdenden Gladiator Veros, der 70 n. Chr. einem Angriff der Römer unterlag und dazu gezwungen wurde, bei einem Steinabbau Material für das kommende gewaltige Bauwerk, das Kolosseum, abzubauen. Als einige Leiter einer Gladiatorenschule die Arbeitersklaven auf potentielle Kämpfer inspizieren kamen, ergriff Veros seine Chance und überzeugte die Leiter mit seiner Kraft und seinen taktischen Fähigkeiten. Für Veros begann die Gladiatorenschule. Er kämpfte sich in immer grössere Arenen. Angefangen bei den Kleineren ausserhalb Roms, bis zum gigantischsten Bauwerk der Römerzeit: Dem Kolosseum.
Doku-Dramen werden hauptsächlich nur von BBC produziert. Die Begründung ist einfach: Kein anderes Unternehmen will so viel investieren in eine, nicht mal einstündige, Dokumentation. Unglaublich was die Macher der Beyond Imagination Reihe alles in eine solche Produktion hinein stecken. Hollywoodreif! Was man von anderen Dokumentationen leider nicht behaupten kann. Verständlicherweise will aus diesen Ressourcen mehr geschöpft werden und so entstehen einzigartige Doku-Dramen, die interessante, geschichtliche Informationen in einer kurzen, auf wahren Begebenheiten beruhenden, Geschichte zusammenfasst. In ’Colosseum – Arena des Todes’ wird die Erzählung vom tapferen Veros behandelt und wie er in den ersten offiziellen Gladiatorenkampf der Römerzeit verwickelt war, bei dem es zwei Gewinner gab.
Diese Verfilmungen sind zudem auf recht hohem Niveau produziert worden. Schnitt, Musik, Kamera, alles passt. Einziger Schwachpunkt sind die Schauspieler. Diese sind sehr zurückhaltend. Werden vom Erzähler beinahe durchs Bild dirigiert. Aber ob dies als Schwachpunkt gezählt werden kann ist fragwürdig. Denn Hauptsache bei einer Dokumentation ist und bleibt die Flut an Informationen – und diese wird ja bekanntlich zu achtzig Prozent vom Erzähler vermittelt. Deshalb sind die Schauspieler von ihrer Leistung entschuldigt, obwohl ein Fünkchen Eigenständigkeit und Motivation des Akteurs natürlich nie unerwünscht wäre. Ein weiterer, eher negativer Effekt sind die animierten Szenen, die ab und zu vorkommen. Aber da ’Colosseum – Arena des Todes’ sonst schon über dem durchschnittlichen Dokumentations-Niveau produziert wurde, bleibt den Machern diese Tatsache verziehen. Alles in allem präsentiert sich ’Colosseum – Arena des Todes’ als grandiose Dokumentation, wie man es sich aus dem Hause BBC gewohnt ist.
Bild Das Bild ist für eine TV-Produktion überraschend sehr gut gelungen. Ungewöhnlich, aber für den Zuschauer auf jeden Fall erfreulich. Klare, stechende Farben und ein idealer Kontrast bringen die spannenden Abenteuer aus dem alten Rom noch realistischer auf die Bildfläche. Die Schärfe ist ebenfalls sehr gelungen. Nur im Hintergrund lässt sie manchmal ein wenig nach. Rauschen ist jedoch keines vorhanden. |
Sound Der Ton präsentiert sich im Dolby Digital 2.0-Format. Er überzeugt besonders durch deutliche und verständliche Dialoge des Erzählers. Räumlichkeit entsteht leider nur bei einigen Geräuscheffekten. Dies liegt wohl auch am eher schwachen Tonformat. |
Extras
- The Making of Filmmusik
- 6 Interviews mit dem Produktionsteam
- Verschiedene BBC-Trailer
Der Hauptfaktor beim Sondermaterial liegt eindeutig in der Vermarktung neuer Produkte. Von der Laufzeit her betrachtet übernehmen die vielen BBC-Trailer rund fünfzig Prozent der Extras. Aber diese haben es auch in sich: Wunderschön gegliedert, informativ und mit passender Musik gut untermalt. Der Bericht über die Filmmusik und die einigen Interviews sind leider das einzige, was an Extras über die Machart der Dokumentation vorhanden ist.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Beyond Imagination: Colosseum |
Genre | Doku-Drama |
Studio | BBC |
Verleih | Polyband |
Laufzeit | ca. 50 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Tilman Remme |
Darsteller | Jamel Aroui, Lotfi Dziri, Jeffrey Gibson, John Benjamin Hickey, Ross Kemp |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.78:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 2.0 Englisch: Dolby Digital 2.0 |
Untertitel | Keine |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Digipack |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 07.04.05