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Inhalt |
England befindet sich im frühen 18. Jahrhundert im Krieg mit Frankreich. Königin Anne (Olivia Colman) sitzt zwar auf dem Thron, doch ihre enge Freundin Lady Sarah (Rachel Weisz) regiert das Land an ihrer Stelle und kümmert sich auch noch um Annes Gesundheit und ihre sprunghaften Launen. Als das neue Dienstmädchen Abigail (Emma Stone) ihre Stelle antritt, schmeichelt sie sich schnell bei Sarah ein. Sarah nimmt Abigail unter ihre Fittiche und Abigail sieht ihre Chance, zu ihren aristokratischen Wurzeln zurückzukehren. |
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Originaltitel |
The Favourite |
Produktionsjahr |
2018 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 119 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Yorgos Lanthimos |
Darsteller |
Olivia Colman, Rachel Weisz, Emma Stone, Nicholas Hoult, Joe Alwyn |
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Kritik |
Bereits 2015 bewies der griechische Filmemacher Yorgos Lanthimos mit 'The Lobster: Eine unkonventionelle Liebesgeschichte' (mit einem Schnauz-tragenden Colin Farrell) sein Talent. Eine Oscar-Nomination gab es da als Zückerchen neben all den Top-Kritiken obendrauf. Auch sein zweiter, englischsprachiger Film 'The Killing of a Sacred Deer' von 2017 wusste zu überzeugen - auch wenn der grosse Preis-Regen ausblieb. Doch mit 'The Favourite', welcher im vergangenen Jahr erschien, hat er nun wohl sein persönliches Highlight erschaffen. Im Gegenteil zu seinen früheren Werken, wo die Schauspieler die Gefühle ihrer Figuren oft unterdrücken sollten, dürfen sie nun ihre Emotionen ausnahmslos preisgeben. Im Fokus stehen Olivia Colman, als launige Königin Anne, Rachel Weisz als pflichtbewusste Lady Sarah und Emma Stone, welche als Dienstmädchen Abigail frisch auf dem Hof eintrifft und wieder ihren ehemaligen aristokratischen Rang (und noch viel mehr?) erreichen möchte. Dieses Kammerspiel mit diesen drei Frauen ist schlichtweg herrlich ausgefallen. Der Humor ist zwar keineswegs gewöhnlich sowie auch nicht die Rollen und Verhaltensweisen der drei Frauen. Dennoch wirkt das Gezeigte weder störend realitätsfern noch störend überdreht. Es harmoniert - auf seine ganz eigene Art und Weise. Tolle Wortgefechte, kuriose Slapstick-Gags und die Tatsache, dass die Adligen ihre eigenen Interessen ausnahmslos über jene des Volkes stellt, führt natürlich zu herrlichen Diskussionen (und schmunzelndem Kopfschütteln beim Zuschauer). Storytechnisch bietet der Film zwar keine vielversprechende Basis und auch auf die historischen Fakten (sowie der derzeitig laufende Krieg mit Frankreich) wird nicht tiefer eingegangen, doch dem Film reicht es völlig aus, sich auf die persönliche Gefühlswelt der Figuren zu konzentrieren. Letztendlich ein toller Film und ein verdienter Oscar-Gewinn für Olivia Colman als Beste Hauptdarstellerin. Neuer Schwung für den englischen Königshof! Einzigartiger Kostümfilm mit brillantem Humor! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 30.07.19
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