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The Sisters Brothers
von Jacques Audiard |
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"Tolle Dialoge, authentische Darsteller, aber es kommt leider viel zu wenig Westernfeeling auf!" |
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Release: 24. Juli 2019 |
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Inhalt |
Der Wilde Westen befindet sich 1851 im Goldrausch. Die Brüder Eli Sisters (John C. Reilly) und Charlie Sisters (Joaquin Phoenix), denen ihr Ruf als Auftragskiller weit vorauseilt, werden auf Hermann Kermit Warm (Riz Ahmed) angesetzt, welcher auf dem Weg nach Kalifornien ist. Auf seiner Reise trifft er auf John Morris (Jake Gyllenhaal), der ihn fortan begleitet. Doch was für die Brüder als einfacher Auftrag beginnt, entwickelt sich zu einer gefährlichen und blutigen Verfolgungsjagd quer durchs Land. |
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Originaltitel |
The Sisters Brothers |
Produktionsjahr |
2018 |
Genre |
Western |
Laufzeit |
ca. 122 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Jacques Audiard |
Darsteller |
John C. Reilly, Joaquin Phoenix, Jake Gyllenhaal, Riz Ahmed, Rebecca Root |
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Kritik |
Auch wenn die Popularität (und Quantität) von Western-Filmen seit den siebziger Jahren stark abgenommen hat, gibt es selbst heute noch immer wieder einige Perlen aus der Filmfabrik Hollywoods serviert. 'True Grit' von 2010, 'The Hateful Eight' von 2015 oder auch kürzlich 'Hostiles' von 2017 sind da nur einige Beispiele. Der französischer Filmregisseur und Drehbuchautor Jacques Audiard präsentiert nun mit 'The Sisters Brothers' seinen persönlich ersten Western, welcher auf dem gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2011 des kanadischen Autors Patrick deWitt basiert. Das Spezielle daran: Es ist eigentlich kein typsicher Western - auch wenn alles danach aussieht. Es ist eine Eigenheit von Patrick deWitt, auf den ersten Blick Genre-typische Werke zu präsentieren, welche dann durch den Einsatz von haufenweise Satire ausufern. Regisseur Jacques Audiard (welcher übrigens den Roman für die grosse Leinwand gleich selbst adaptierte), übernimmt natürlich diese Grundidee und präsentiert einen "typisch untypischen Western". Typisch hinsichtlich der Kostüme, der Kulissen und der historischen Genauigkeit, untypisch hingegen was die Verhaltensweisen der Cowboys angeht. Eli und Charlie Sisters (John C. Reilly und Joaquin Phoenix) sind zwei unglaubliche Plappermäuler, was für Kopfgeldjäger, welche mehrheitlich als wortkarg bekannt sind, eher ungewöhnlich ist. Auch ihre beiden vermeintlichen Gegenspieler John Morris (gespielt von Jake Gyllenhaal) und Hermann Kermit Warm (Riz Ahmed) wissen zu quasseln - was aber keineswegs schlecht ist. Denn die Dialoge sind das Herzstück des Filmes und tragen diesen über die vollen zwei Stunden. Hinzu kommen andere Western-untypische Eigenheiten - wie beispielsweise die Begeisterung beim erstmaligen Benutzen einer Zahnbürste oder das Verwenden eines Wasserklosetts. Da lächelt das Cowboy-Herz - und ist Minuten später wieder in einer Schiesserei verwickelt. Dank den schauspielerischen Top-Leistungen aller vier Protagonisten und dem kurzweiligen Drehbuch ist 'The Sisters Brothers' zwar sicherlich sehenswert, doch wenn man einen Western erwartet, wird man vermutlich enttäuscht. Der Film ist zwar kein typischer Western, aber für einen untypischen ist er dann doch leider zu wenig untypisch. Tolle Dialoge, authentische Darsteller, aber es kommt leider viel zu wenig Westernfeeling auf! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 27.08.19
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