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Inhalt |
Als der junge Rekrut Andrew Briggman (Nat Wolff) während der US-Invasion in Afghanistan Zeuge wird, wie andere Soldaten unter der Leitung des sadistischen Anführers Sergeant Deeks (Alexander Skarsgård) unschuldige Zivilisten töten, erwägt er, dies an höhere Stellen zu melden. Jedoch wird die schwer bewaffnete und zunehmend gewalttätige Truppe misstrauisch, dass jemand aus den eigenen Reihen sich gegen sie wendet. Andrew beginnt zu befürchten, dass er das nächste Ziel sein könnte... |
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Originaltitel |
The Kill Team |
Produktionsjahr |
2019 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 88 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Dan Krauss |
Darsteller |
Alexander Skarsgård, Nat Wolff, Adam Long, Jonathan Whitesell, Brian Marc |
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Kritik |
Krieg verändert Menschen für immer, so sagt man. Und dies gilt nicht nur für die zwei grauenvollen Weltkriege, sondern auch für das Hier und Jetzt. Im Afghanistan-Krieg wurden 2010 mehrere US-Soldaten verurteilt, bei ihren Einsätzen unschuldige Zivilsten getötet zu haben. Ihr Staff Sergeant widersprach zwar diesem Vorwurf und stufte die Tötungen als gerechtfertigt ein, doch aufgrund der Aussage eines Rekruten wurde der Sergeant letztendlich zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein überaus unschönes Kapitel der modernen Kriegsgeschichte, welches vom zweifach Oscar-nominierten Filmemacher Dan Krauss ('Extremis') bereits 2013 in seiner Dokumentation 'The Kill Team' verfilmt wurde. Sechs Jahre später folgt nun unter dem gleichen Titel ein Spielfilm - mit Nat Wolff ('Margos Spuren') und Alexander Skarsgård (dem ältesten Sohn von Schauspieler Stellan Skarsgård) in den Hauptrollen. Der Film will vieles: Zum einen die Umstände der Soldaten schildern (die Monotonie in der Wüste, die scheinbar sinnlosen, sich wiederholenden Aufgaben) und zum anderen natürlich auch den Hass und die Wut ergründen, welche zu den Tötungen dieser unschuldigen Zivilisten geführt haben. Ersteres erfüllt Dan Krauss sehr gut. Das erdrückende Klima in Afghanistan wird sehr glaubhaft dargestellt und vielfach hat man auch etwas Mitleid, wie die noch sehr jungen Soldaten mit ihrem moralischen Dilemma alleine gelassen werden. Wie es aber soweit kommen konnte, dass Zivilisten von den Soldaten regelrecht hingerichtet wurden, wurde in der gleichnamigen Dokumentation von Krauss besser ergründet. Es braucht einfach viel mehr Informationen, um diese schrecklichen Entscheide (wenn auch nur ansatzweise) nachvollziehen zu können - und die sehr knappe Laufzeit von nicht einmal neunzig Minuten hilft da leider auch nicht. Atmosphärisch gelungen, aber thematisch kratzt 'The Kill Team' nur an der Oberfläche! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 31.12.19
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