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Inhalt |
Die wahre Geschichte von Woody Harrelsons verrückter Partynacht in London. Nachdem Woody mit seinem angeblichen Seitensprung konfrontiert wird, landet er nach einem Streit mit seiner Frau Laura (Eleanor Matsuura) ohne Geld auf der Strasse. Auf einer Party trifft er seinen alten Kumpel Owen Wilson. Bei ihrem Streifzug durchs Londoner Nachtleben rufen sie aber schon bald die Polizei auf den Plan. Ein unabsichtlich abgerissener Aschenbecher in einem Taxi sorgt daher für eine wilde Verfolgungsjagd in der britischen Hauptstadt. |
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Originaltitel |
Lost in London |
Produktionsjahr |
2017 |
Genre |
Komödie |
Laufzeit |
ca. 108 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Woody Harrelson |
Darsteller |
Woody Harrelson, Owen Wilson, Eleanor Matsuura, Willie Nelson, Daniel Radcliffe |
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Kritik |
Seit genau 125 Jahren gibt es Kinofilme. Aber bisher hat es tatsächlich noch niemand gewagt, einen Kinofilm zu produzieren der live ausgestrahlt wird. Klar, auf den ersten Blick klingt dieses Vorhaben unmöglich - aber schliesslich gibt es Liveübertragungen seit über achtzig Jahren (die Olympischen Sommerspiele 1936 legten hier den Grundstein). Die grösste Herausforderung bei einem Live-Kinofilm ist die Planung. Exaktes Timing ist gefragt, höchste Konzentration bei den Schauspielern, trotz fehlenden Schnitten das Tempo hochhalten und die Fähigkeit, äussere Einflüsse vom Geschehen fern zu halten, aber das Gezeigte trotzdem nicht leblos erscheinen zu lassen. Nach all diesen Punkten versteht man jetzt wohl, weshalb noch nie jemand einen Live-Kinofilm wagte - bis zum 19. Januar 2017. Der dreifach Oscar-nominierte Woody Harrelson realisierte an diesem Abend mit 'Lost in London' tatsächlich den ersten Live-Kinofilm in der Filmgeschichte. Der Film spielt folgerichtig in Echtzeit in den Strassen Londons und parallel dazu wurde er in ausgewählten Londoner Kinos live übertragen. Hinzu kommt, dass es Harrelson’s allererste Regiearbeit sowie sein allererstes Drehbuch ist - hat er sich damit vielleicht nicht etwas übernommen? Nun ja: Jein. Es ist zweifelsohne ein extrem schwieriges Unterfangen und daher rechnen wohl die meisten Zuschauer mit dem schlimmstmöglichen Ergebnis. Doch die Machart überrascht dann doch. Viele Challenges wurden intelligent gemeistert, lange Fahrten von A nach B gut überbrückt, durchwegs angenehme Kamerafahrten und nur wenige Ruckelbilder und sogar das schwierigste Unterfangen, das Verstreichen von Zeit, ist überraschend gut gelungen. Doch neben all dieser intelligenten Handwerks-Kunst muss man den Film letztendlich auch objektiv betrachten - und da präsentiert sich leider nur eine mässig-spannende Geschichte. Es ist zwar interessant dass jene Geschichte Harrelson tatsächlich passiert ist und auf einer wahren Begebenheit von 2002 beruht, doch es ist unmissverständlich, dass der Fokus bei diesem Filmprojekt auf die Machbarkeit ausgelegt war und nicht auf den Unterhaltungswert für den Zuschauer. Grössten Respekt an den Mut, einen Live-Film zu machen - doch die Welt braucht diese nicht... |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 23.06.20
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