Das Cover der Bluray mag täuschen - denn bei 'Perfect Human' handelt es sich nicht um einen weiteren, hochmodernen SciFi-Thriller mit Roboter-Revolten, welcher Jahrhunderte entfernt in der Zukunft spielt. Nein, der Film spielt in der Gegenwart, in welcher ein Unternehmen lebensechte Androiden anbietet, welche dem Menschen in keiner Hinsicht unterlegen sind. Ja, sie können sogar Gefühle entwickeln - oder stellen diese zumindest überaus realistisch dar. Unter dieser Voraussetzung kann sich daher 'Perfect Human' in zwei Richtungen entwickeln: Entweder zu einem sozialkritischen Gesellschaftsdrama - oder zu einem erotischen Liebesdrama. Dieser Film widmet sich letzterem - und tut sich deshalb sehr schwer, sein Zielpublikum zu finden: SciFi-Fans möchten keine Schnulze sehen und Fans von romantischen Filmen wollen keine Roboter sehen. Eine schwierige Ausgangslage, die sich hier Filmemacher Josh Janowicz geschaffen hat. Er führt zugleich Regie und hat auch das Drehbuch dazu verfasst. Nach zwei Kurzfilmen ist es sein erster Film in Spielfilmlänge - und mit einem Budget von gerade mal eineinhalb Millionen US-Dollar, sind da die Erwartungen nicht besonders gross. Und sie werden leider auch nur bedingt erfüllt. Das Potential ist zwar da und der Film beginnt sehr stimmig und mitreissend, doch sobald sich Henry im Haushalt von Sophie und Julian befindet, dünnt die Geschichte enorm aus. Es ist von Anfang an offensichtlich, dass Henry eine Ehekrise zwischen den beiden herausbeschwört. Doch wie wird diese ausgelöst? Durch ihn, einen Roboter - oder wegen ihm, da er immer häufiger zum Grund der Streits zwischen Sophie und Julian wird. Dieser Aspekt ist interessant und kann, richtig umgesetzt, auch und zu einem spannenden Story-Verlauf führen - doch der Film bleibt flach. Wenige Höhen, wenige Tiefen und Dialoge, die sich bezüglich Wichtigkeit und Irrelevanz die Waage halten. Kurzum: Das Gaspedal zu einem fulminanten Schluss klemmt ziemlich fest. Eine (mehr oder weniger) überraschende Wendung zum Filmende sorgt dann zwar noch für einige Funken im Feuer, doch auch daraus wird das eigentlich vorhandene Potential leider nicht ausgeschöpft. Schade. Viel verschenktes Potential & eine gleichgültig wirkende Story! Ja, das ginge eindeutig besser! |