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Inhalt |
Als die ältere, verwitwete Edna (Robyn Nevin) auf unerklärliche Weise verschwindet, eilen ihre Tochter Kay (Emily Mortimer) und Enkelin Sam (Bella Heathcote) in das abgelegene Landhaus, um nach ihr zu suchen. Als Edna plötzlich auf ebenso mysteriöse Weise zurückkehrt, stellt Kay fest, dass ihre Mutter sich stark verändert hat. Ednas Verhalten wird zunehmend rätselhafter. Kay und Sam beginnen zu begreifen, dass etwas Böses Macht über Edna und das alte Haus ergriffen hat. |
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Originaltitel |
Relic |
Produktionsjahr |
2020 |
Genre |
Horror |
Laufzeit |
ca. 90 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Natalie Erika James |
Darsteller |
Emily Mortimer, Robyn Nevin, Bella Heathcote, Steve Rodgers, Chris Bunton |
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Kritik |
Die Demenz gilt nach wie vor als eine der meist gefürchteten Krankheiten im hohen Alter. Seine Liebsten und auch sich selbst, irgendeinmal nicht mehr zu erkennen und mit der Tatsache fertig zu werden, dass sein Langzeitgedächtnis auf ein absolutes Minimum schrumpfen wird - dies fürchten zahlreiche Senioren. Die Anzahl der Erkrankten steigt zudem jährlich an und es liegt daher auf der Hand, dass sich dadurch noch mehr Menschen Gedanken zu diesem Thema machen. Die junge Filmemacherin Natalie Erika James adaptiert nun diese Angst in einen Horrorfilm. Was absurd klingt, kann aber auf den zweiten Blick durchwegs funktionieren. Denn kombiniert man eine, an Demenz leidende Person mit einem bösartigen Dämon - so entsteht ein Individuum, welches insbesondere für Angehörige schwer deutbar ist. Man fragt sich: Agiert nun der böse Dämon - oder ist es die bemitleidenswerte Seniorin? Dieser Grundgedanke ist im Ansatz clever, muss allerdings gut umgesetzt werden. Denn die Darstellung dieses Twists ist überaus anspruchsvoll. Für Natalie Erika James ist es nach vier Kurzfilmen der erste Langspielfilm. Das Drehbuch schrieb sie zusammen mit Christian White, für welchen es ebenfalls sein Langspielfilm-Debüt ist. Mit Emily Mortimer ('Mary Poppins Returns', 'Match Point') und Bella Heathcote ('The Neon Demon') sind zudem gleich zwei namhafte Schauspielerinnen mit dabei - und auch Robyn Nevin werden einige noch kennen (als Councillor Dillard aus der 'Matrix-'Trilogie). Dies ist für den Film überaus hilfreich, denn eine gut akzentuierte Schauspielkunst ist natürlich das A und O, um diesen bizarren Mix aus Demenz und Horror authentisch wiedergeben zu können. Natalie Erika James versucht sich daher auch viel mit Metaphern - und lange ist auch nicht klar, ob nun tatsächlich ein Dämon am Werk ist oder ob es sich die ganze Zeit «nur» um Demenz handelt. Der Schluss des Filmes gibt dann Klarheit - und dies auf eine zwar etwas verstörende, aber gleichzeitig auch eine versöhnliche Art und Weise. Demenz vs. Dämon! Natalie Erika James gibt dem Horror ein neues Gesicht, was gut gelingt! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 04.11.20
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