Nach seinem eher misslungenen Kinodebüt 'Terminal' vor drei Jahren, meldet sich Filmemacher Vaughn Stein nun mit seinem zweiten Langspielfilm zurück: 'Inheritance'. Wiederum ist der Brite Simon Pegg mit dabei - doch das Schreiben des Drehbuchs übernahm dieses Mal nicht Stein selbst, sondern er überliess dies Matthew Kennedy - für welchen es sich damit um sein Debüt im Filmbusiness handelt. Die Hauptrolle besetzt die talentierte Lily Collins, welche mittlerweile überhaupt nicht mehr «nur» als Phil Collins' Tochter bekannt ist, sondern durchaus verdient aufgrund ihres schauspielerischen Könnens. Nicht umsonst war sie vor fünf Jahren für einen Golden Globe nominiert. Diese darstellerische Stärke spielt sie nun auch in 'Inheritance' aus - und leidet dabei leider fürchterlich unter dem miserablen Drehbuch. Zugegeben, ein Thriller-Drehbuch ist eine schwierige Angelegenheit. Jede Kleinigkeit muss stimmen, da der offensichtliche Weg zum Finale alles andere als vorhersehbar sein sollte. Matthew Kennedy schien dieses Konzept leider nicht ganz verstanden zu haben. Als routinierter Thriller-Zuschauer kriegt man schon sehr bald mit, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht und was für eine Persönlichkeit tatsächlich hinter der Fassade von Morgan Warner steckt. Zudem ist der Fokus zu sehr auf die, zugegeben sehr gelungenen Gespräche zwischen Lauren und Morgan im Keller ausgelegt, so dass alles rundherum unwichtig erscheint. Lauren vernachlässigt durch Morgan so ziemlich alles in ihrem Umfeld (Familie, Job, ihren Schlaf), doch auch wenn die Auswirkungen klar angedeutet werden, haben sie fast keine Folgen für die Story. So hat man als Zuschauer alle Zeit der Welt, sich auf die Haupthandlung zu fokussieren, ohne von etwaigen Nebenhandlungen in die Irre geführt zu werden, und deckt dabei noch den einen oder anderen Logikfehler auf (von denen gibt es leider zahlreiche). Das Finale ist dann folgerichtig nicht ganz so überraschend wie erwartet, doch aufgrund der schauspielerischen Leistung von Lily Collins und Simon Pegg, lohnt sich 'Inheritance' trotzdem. Wendungen, die sich allzu klar andeuten, und etliche Logiklöcher! Aber: Brillante Darsteller! |