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Inhalt |
In einem abgelegenen Tal wird die junge Naturfotografin Harper (Annabelle Dexter-Jones) Zeuge eines grausamen Verbrechens. Verstört kann sie Fotos schiessen, wird aber schon bald von den Tätern entdeckt, überwältigt und entführt. Nach einem harten Verhör auf einer verlassenen Farm kann sie jedoch fliehen. Alleine in der Wildnis nutzt sie dann all ihre Survival-Kenntnisse, um sich an ihren Peinigern zu rächen und ihre Gegner zu überlisten. Bis sie letztendlich sogar auf den Patriarchen der Gang, Mallincrkrodt (Bruce Dern), trifft. |
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Originaltitel |
Swing Low |
Produktionsjahr |
2019 |
Genre |
Horror |
Laufzeit |
ca. 84 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Teddy Grennan |
Darsteller |
Annabelle Dexter-Jones, Robert Longstreet, Michael Weaver, Ross Partridge, Bruce Dern |
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Kritik |
Eine Frau wird missbraucht und anschliessend strebt sie nach Vergeltung? Cineasten werden hier wohl zweifelsohne an den Kulthorror-Streifen 'I Spit on Your Grave' von Steven R. Monroe aus dem Jahr 1978 denken, aufgrund dessen das Rape & Revenge-Genre erst erfunden wurde. Filmemacher Teddy Grennan liess sich ganz offensichtlich von diesem Klassiker für sein Debütfilm 'Ravage' inspirieren - denn die Story ist im Grund dieselbe. Das Schwierigste bei diesem Genre ist natürlich, dass die Frau glaubhaft vom Opfer zum Jäger wird - dies gelingt 'Ravage' aber leider nicht. Viel zu oft möchte man als Zuschauer Protagonistin Harper zurufen «Mädel, geh doch einfach nach Hause in Sicherheit!». Denn Harper (gespielt von Annabelle Dexter-Jones) ist eine unerfahrene, zierliche Naturfotografin - und keine Kampfmaschine wie Scarlett Johansson in 'Lucy' oder eine Charlize Theron in 'Atomic Blonde'. Dass sie dann trotzdem Jagd auf ihre Peiniger macht, wirkt deshalb etwas an den Haaren herbeigezogen. Objektiv betrachtet werden zwar bewährte Backwood-Horror Thriller-Elemente benutzt, doch leider will nie so wirklich Stimmung aufkommen. Schuld daran ist mit Sicherheit auch die sehr hektische Kamera, welche den Spannungsaufbau immer wieder erschwert. Ein besonders Schmankerl für Filmfans erwartet den Zuschauer dann aber ab rund fünfzig Minuten - mit dem Auftritt von keinem geringeren, als dem zweifachen Oscar-Nominierten Bruce Dern ('The Hateful Eight', 'Nebraska'). Damit hätte man in einem Rape & Revenge B-Movie mit Sicherheit nicht gerechnet. Schade ist jedoch, dass hier das Potential nicht ausgeschöpft wird. Die Rolle des Patriarchen Mallincrkrodt, welcher von Dern toll verkörpert wird, ist einfach zu wenig relevant für den weiteren Verlauf der Story. Regisseur Grennan (welcher übrigens auch das Drehbuch zum Film schrieb), erhoffte sich dadurch wohl eine Prise 'Der Pate' - es bleibt jedoch bei einer ordentlichen Prise 'Texas Chainsaw Massacre', nur weniger innovativ. Die Schlussszene (Stichwort: Kuh-Magen) lässt dann bei Horrorfans jedoch wieder die Ohren spitzen und leichte Anzeichen von einem Spannungsaufbau aufkeimen, doch kurz darauf ist der Film auch schon zu Ende. Schade. Einfallsloser Rape & Revenge-Thriller, dessen Titelheldin leider nur mässig glaubwürdig wirkt! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 19.03.21
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