Ob 'Black Swan', 'A Beautiful Mind', 'Silver Linings Playbook' oder natürlich unvergessen, Gollum aus der 'Herr der Ringe'-Trilogie: Allesamt überaus gelungene Filme, indem die psychische Erkrankung Schizophrenie, bei der sich mehrere Persönlichkeiten im selben Körper befindet, ein zentrales Thema spielt. Da ist natürlich das Medium Film besonders gut dafür geeignet, diese Krankheit «sichtbar» zu machen und die Einbildungen, Stimmen im Kopf oder sonstigen Wahnvorstellungen entsprechend darzustellen. 'Fear of Rain' ist ein weiterer Film dieser Sparte. Regie führt dabei die junge Castille Landon, welche nicht einmal dreissig Jahre alt ist und schon ein hervorragendes Gespür besitzt. Landon schafft es, die Schizophrenie von Protagonistin Rain nicht nur aufzuzeigen, sondern den Zuschauer regelrecht fühlen zu lassen. Durch einfache inszenatorische Hilfsmittel versetzt man sich förmlich in Rain hinein und fühlt mit ihr entsprechend auch mit, wenn sie fast verzweifelt versucht zu unterscheiden, was nun real ist und was nicht. Dieser Aspekt ist aber auch Madison Iseman ('Annabelle 3') zu verdanken, welche in der Rolle der Rain eine Glanz-Performance abliefert. Ihre Furcht, in eine Klinik eingewiesen zu werden sowie den Willen, das vermutete Verbrechen im Nachbarhaus aufzuklären, gibt sie äusserst glaubhaft wieder - auch ihr Liebestwist mit Caleb (ist er nun real oder nicht?) ist nachvollziehbar und authentisch. Einzig die Story sowie auch der Spannungsaufbau des Filmes vermögen diese Qualität nicht zu halten. Die Erzählung geht trotz gut inszenierter Thriller-Elemente nur langsam vonstatten und da kann auch die hervorragend aufspielende Madison Iseman nicht verhindern, dass sich einige Längen einschleichen. Dazu nehmen im Verlauf der Handlung immer mehr die vorhersehbaren Sequenzen sowie «glücklichen» Zufälle Überhand und entlocken so den routinierten Thriller-Zuschauern nur ein müdes Lächeln. Schade, denn Potential wäre viel vorhanden gewesen. Spannender & beklemmender Psycho-Thriller, der aber letztendlich zu durchschaubar wird! |