Das Horrorfilm-Subgenre der Exorzismus-Filme ist wohl das langweiligste überhaupt. Fast keine Innovation seit rund fünfzig (!) Jahren und trotzdem gibt es laufend neue Filme, in welchen Priester ihre heiligen Kreuze auf besessene Kinder richten, die an ein Bett gefesselt mit ihrem inneren Dämonen kämpfen. Manchmal funktioniert der Exorzismus, manchmal nicht, manchmal fliegen Gegenstände durch das Zimmer, manchmal nicht. William Friedkin hat damals 1973 mit 'Der Exorzist' etwas Neues geschaffen - doch was in den darauffolgenden Jahren kam, waren meistens erfolglose Versuche an diesen Erfolg anzuknüpfen - zum Beispiel 'Devil Inside', 'The Vatican Tapes' oder 'Exorzist - Der Anfang'. Selbst wenn es zum Beispiel mit 'Conjuring' zwischendurch auch mal gern gesehene Ausnahmen gab. 'The Seventh Day' gehört aber leider nicht zu diesen Ausnahmen. Bereits der Beginn lässt vermuten, dass hier der Exorzismus nicht neu erfunden wird: Die Rückblende des jungen Pater Peter, später dargestellt von 'L.A. Confidential'-Star Guy Pearce, zeigt eine gängige Dämonenaustreibung mit einem besessenen, ans Bett gefesselten Kind, durch welches ein fluchender Dämon mit dunkler, verzerrter Stimme spricht. So ähnlich klassisch geht es dann auch nach dieser Rückblende, zwanzig Jahre später, weiter. Ansätze sind zwar da, Innovation in dieses Subgenre rein zu bringen - beispielsweise die forschen Lernmethoden von Pater Peter gegenüber seinem jungen Schützling Pater Daniel und dem blinden Erkennen von Gut und Böse, doch Regisseur Justin P. Lange ('The Dark'), der auch das Drehbuch zu 'The Seventh Day' schrieb, lässt zu wenig Tiefe bei den Charakteren zu, so dass diese noch tiefer hinein ins Klischee der gängigen Exorzisten rutschen. Einzig gelungen ist eine Stromausfall-Szene, in welcher der besessene Junge im Dunkeln reihenweise neue Opfer sucht und findet, immer wieder durch stroboskopartiges Licht in Szene gesetzt. Hier ergeben sich wahrhaftige Gänsehaut-Sequenzen für jeden Fan dieses Genres. Aber leider gibt es davon viel zu wenige in 'The Seventh Day', welcher sich nach den rund neunzig Minuten Laufzeit ins grosse Regal der anderen, belanglosen Exorzismus-Filme der Neuzeit einreiht. Exorzismus-Filme scheinen nicht totzukriegen! Auch wenn 'The Seventh Day' nah dran ist... |