Collateral
|
|
Kritik
Mehr darf zur Story nicht verraten werden, denn sie lebt grösstenteils von überraschenden Wendungen und atemberaubender Spannung. In den ersten 30 Minuten kommt das zwar noch nicht so ganz rüber, dafür geht danach die Post so richtig ab. Insbesondere das letzte Drittel ist ein nervenaufreibendes Kapitel, bei dem abgekaute Fingernägel beinahe eine Garantie sind. Schon lange hat ein Film nicht mehr so gefesselt, wobei die Geschichte eigentlich ganz einfach gestrickt ist. Eine grosse Wendung vor dem Finale wird aber die meisten Zuschauer überraschen und schlichtweg den Atem rauben.
Lustigerweise ist nicht Tom Cruise die liebenswürdige Figur des Films, sondern Jamie Foxx. Dieser wurde für seine Rolle als Taxifahrer Max gar mit einer Oscarnominierung geehrt - gewonnen hat er den Preis dann in einer anderen Sparte für seine Glanzleistung in 'Ray'. Sein ehrliches, glaubwürdiges Spiel ist diese Nominierung aber auch allemal wert. Besonders die Szenen mit seiner Mutter sind extrem erfrischend. Etwas enttäuschend ist Tom Cruise mit seinem graumelierten Haar: Zwar macht er seine Rolle als Gangster gut, in den Kampfszenen wirkt er aber unfreiwillig komisch und erinnert eher an eine Actionheld-Spielzeugfigur von Matel als an einen hart gesottenen Killer. Dafür mimt Jada Pinkett Smith ihre kleine Rolle als Anwältin wieder einwandfrei und sie ist um Welten besser, als in ihren 'Matrix'-Auftritten.
Gedanken übers Taxifahren durchschweifen den Kopf des Zuschauers immer wieder während des Films, und zwar aus beiden Sichten: Zum einen fragen sich die Fahrer, wer die vielen Menschen sind, die sie täglich durch die grossen Häuserschluchten chauffieren, zum anderen weiss selbst der Gast nicht, wer die Person ist, die ihn von A nach B bringt. Mit den im Film zu sehenden Fahrgästen (Annie und Vincent) werden zwei absolut gegensätzliche Typen von Kunden gezeigt: Offen und ehrlich sowie mysteriös und undurchsichtig. Aus der Sicht des Fahrers erkennen wir auch, dass Max Träume hat, die er verwirklichen will und dieses Leben so eigentlich gar nicht will. Viel zu selten werden solche Gedanken in Filmen gezeigt, noch dazu mit einem solchen Spannungsgehalt. Wäre da nur nicht Tom Cruise, dem man den Bad Boy irgendwie einfach nicht so recht abnehmen will...
Bild Da der gesamte Film in nur einer Nacht spielt, ist das Bild meistens dunkel gehalten. Durch den ausgewogenen Kontrast und die kräftigen Farben wird diese schwierige Hürde aber toll gemeistert. Zwar gibt es teilweise ein wenig Rauschen, doch dank der guten Schärfe kann man diesen Kritikpunkt leicht verschmerzen. |
Sound Obwohl man beim Surround vielleicht nicht allzu viel erwarten würde, hat Paramount der DVD einen atmosphärischen Track spendiert, sowohl im Original, als auch bei der deutschen Fassung. Vor allem im temporeichen Finale bzw. bei der Clubszene werden sämtliche Lautsprecher ideal ins Geschehen eingebettet. |
Extras
- Kommentar von Michael Mann
- Making Of
- Entfernte Szenen mit Audiokommentar
- Bei den Außenaufnahmen
- 2 Featurettes
- Tom Cruise und Jamie Foxx Probeaufnahmen
- Visuelle Effekte
Das 40minütige Making of versorgt den Zuschauer mit Infos zu den Darstellern, der Handlung, den Dreharbeiten sowie der Musik – also eigentlich alles, was man wissen will. Nett ist auch das Featurette "Spezielle Lieferung", in dem sich Tom Cruise unerkannt als FedEx-Lieferant unters Volk mischt. Ausserdem gibt es neue Szenen, die von Michael Mann kommentiert werden. Überraschend ist auch das Special über die visuellen Effekte, da diese als solche gar nicht zu erkennen sind.
Hinweis: 'Collateral' gibt es auch als Single-Disc Edition. Die hier getestete Special Edition wird in einem hochwertigen Pappschuber ausgeliefert, aber leider ohne Booklet.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Collateral |
Genre | Thriller |
Studio | Paramount Pictures |
Verleih | Paramount Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 115 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Michael Mann |
Darsteller | Jamie Foxx, Tom Cruise, Jada Pinkett Smith, Mark Ruffalo, Peter Berg |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 Französisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch, Bulgarisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch, Niederländisch, Norwegisch, Polnisch, Rumänisch, Schwedisch, Tschechisch, Ungarisch |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Amarayhülle in Pappschuber |
© rezensiert von Adrian Spring am 13.05.05