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Inhalt |
Anthony (Anthony Hopkins) ist 81 Jahre alt. Er lebt allein in seiner Londoner Wohnung und verweigert sich allen Pflegenden, die seine Tochter Anne (Olivia Colman) ihm aufzudrängen versucht. Doch diese Notwendigkeit wird für sie immer dringlicher, da sie ihn nicht mehr jeden Tag sehen kann: Sie hat den Entschluss gefasst, nach Paris zu ziehen, um mit einem Mann zu leben, den sie kürzlich erst kennengelernt hat... Während Anthony versucht, sich mit der aufkommenden Demenz und den veränderten Lebensumständen zu arrangieren, beginnt er an der Struktur seiner Realität zu zweifeln. |
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Originaltitel |
The Father |
Produktionsjahr |
2020 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 97 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 6 Jahren |
Regie |
Florian Zeller |
Darsteller |
Anthony Hopkins, Olivia Colman, Mark Gatiss, Imogen Poots, Rufus Sewell |
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Kritik |
Nach David Finchers 'Mank' gehörte 'The Father' des französischen Regisseurs und Autors Florian Zeller an den Oscars 2021 zu den Filmen mit den meisten Nominationen - wohl bemerkt auch in sehr renommierten Kategorien (u.a. Bester Film, Bester Hauptdarsteller, Bestes adaptiertes Drehbuch). Gewinnen konnte er letztendlich zwei Oscars, wie die meisten anderen Filme auch, doch 'The Father' verhalf Anthony Hopkins fast zwanzig Jahre nach 'Das Schweigen der Lämmer' endlich zu seinem zweiten Oscar. Auch das Drehbuch von Florian Zeller und Christopher Hampton wurde mit einem Academy Award ausgezeichnet - und genau diese zwei Preise bilden die zwei Eckpfeiler, welche 'The Father' so einzigartig und sehenswert machen. Der Film zeigt den über achtzigjährigen Anthony, bei welchem die Demenz schon weit fortgeschritten ist. Doch als Zuschauer merkt man dies nicht auf den ersten Blick, da 'The Father' aus Anthonys Perspektive gedreht ist. Eine überaus spannende Ausgangslage - und sie funktioniert prächtig, dank des brillanten Drehbuchs von Zeller/Hampton und den Kino-Stilmitteln, die Zeller dabei einsetzt: Mehrere Schauspieler für denselben Charakter, Räume die sich hinter Türen verbergen wo sie nicht sein dürften und sich ständig wiederholende Sätze, die sich auf einmal als «falsch» herausstellen. So müssen sich wohl Demenzpatienten fühlen - und Zeller überträgt dieses Gefühl so authentisch wie noch nie zuvor auf den Zuschauer. Hinzu kommt ein Anthony Hopkins, der einfach perfekt in die Rolle des gleichalten Anthony passt und eine Olivia Colman, welche ständig zwischen Verzweiflung, Mitgefühl und Liebe hin- und hergerissen ist und dies wunderbar und sehr emotional verkörpert. Noch nie zuvor wurde die Demenzkrankheit so greifbar aufgezeigt! Grosses Kino von Hopkins! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 25.01.22
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