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American Traitor: The Trial of Axis Sally
von
Michael Polish
 

"Der spektakuläre Gerichtsfall der Axis Sally ist leider gar nicht so spektakulär wie vermutet!"

 
Release: 20. Januar 2022
 
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Inhalt
Nachdem Mildred Gillars (Meadow Williams) die Schauspielschule in Ohio besucht hatte, reist sie mit dem Traum von Ruhm nach Europa. Zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs wird sie von Radio Berlin angestellt, präsentiert Schallplatten, musikalische Darbietungen und verliest Botschaften, die viele Amerikaner als Verrat bezeichnen. Bei den US-Soldaten wird sie schnell als «Axis Sally» bekannt: Die Stimme hinter der Propaganda des Dritten Reichs. Nach Kriegsende vor Gericht gestellt, beteuert dann auch, nur eine Schauspielerin zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein.
 
Originaltitel American Traitor: The Trial of Axis Sally
Produktionsjahr 2021
Genre Drama
Laufzeit

ca. 109 Minuten

Altersfreigabe ab 12 Jahren
Regie Michael Polish
Darsteller Meadow Williams, Thomas Kretschmann, Al Pacino, Swen Temmel, Mitch Pileggi
     
Kritik
Mildred Gillars erlitt im Zweiten Weltkrieg das gleiche Schicksal wie viele andere Nicht-Deutsche, die damals für die Deutschen arbeiteten, allerdings nach dem Kriegsende beteuerten, für ihr Tun gezwungen und mit dem Tod bedroht worden zu sein. Sind diese Menschen nun tatsächlich Kriegsopfer - oder eben doch Landesverräter? Hier scheiden sich die Geister bis heute. Wie zu Beginn erwähnt, ist eines der spannendsten dieser Schicksale jenes von Mildred Gillars, einer jungen und hübschen Radiomoderatorin, welche während des Zweiten Weltkrieges im Auftrag vom Reichssender Berlin in deutschen Propagandasendungen mitwirkte. Sie besuchte aber auch gefangene und verletzte US-Soldaten in deutschen Lazaretten in Frankreich, nahm ihre Grüsse auf Band auf und sandte diese Aufnahmen in die amerikanische Heimat. Ihr Prozess, nach ihrer Gefangennahme 1948, war ein riesiges Ereignis und endete nach sechs langen Wochen am 26. März 1949. Dieser Prozess und Rückblenden-artige Zusammenschnitte wie es dazu kam, wurde nun vom kalifonischen Regisseur Michael Polish ('Twin Falls Idaho') in 'Axis Sally' verfilmt - basierend auf dem gleichnamigen Buch von William E. Owen. Gillars wird dabei von Meadow Williams ('The Bay') gespielt - ihr berühmter Anwalt James J. Laughlin vom New Yorker Oscar-Preisträger Al Pacino ('Der Pate'). Aber eines vorneweg: Trotz der mitreissenden Hintergrundgeschichte, ist 'Axis Sally' leider gar nicht so mitreissend erzählt. Der Gerichtsprozess fesselt nur ganz am Schluss - dank eines wundervoll herausgeschriebenen Plädoyers für die Rolle von James J. Laughlin. Aber die Rückblenden weisen nur bedingt Relevanz zum eigentlichen Gesichtsfall auf und die Geschichte wirkt dadurch leider nicht intensiver. Ja, das Schicksal von Gillars hat durch die Nazipropaganda und den sensationellen Prozess vor Gericht sicherlich Potential für eine tolle Romanvorlage, aber ist sie auch geeignet um verfilmt zu werden? Da hat beispielsweise ein 'The Trial of the Chicago 7' um einiges besser funktioniert - und wird in diesem Fall nun mal automatisch als Vergleichsreferenz hingehalten. Hinzu kommt, dass die schauspielerische Darbietung nicht wirklich durch viel Motivation geprägt ist. Meadow Williams wirkt im Prozess leider durchwegs wie ein geschminktes Mannequin ohne wirkliche Todesangst - und Al Pacino macht es trotz seinem offensichtlichen Talent seiner Pflichtanwalts-Filmrolle gleich: Er bemüht sich - doch wenn die Bemühungen scheitern, ist es letztendlich halb so schlimm. Der spektakuläre Gerichtsfall der Axis Sally ist leider gar nicht so spektakulär wie vermutet!
 

Schärfe
Farben/Kontrast
Rauschfreiheit

Raumklang
Verständlichkeit
Bass

 
Verleih EuroVideo
Anzahl Discs 1
Verpackung Bluray-Hülle
Bild 16:9 (2.39:1)
Ton Deutsch: DTS-HD Master Audio 5.1
Englisch: DTS-HD Master Audio 5.1
Untertitel Keine
 


Umfang
Infogehalt
Originalität

Keine Extras

© rezensiert von Philipp Fankhauser am 07.02.22
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