Friends - Season 10
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Kritik
Die Ausgangslage der zehnten 'Friends'-Staffel ist bereits durch das Finale von Season 9 gegeben. Doch mehr sollte man eigentlich auch gar nicht mehr erzählen. Denn in der finalen Staffel geschieht so einiges und die Karten werden mehrmals neu gemischt. Über sämtliche der insgesamt 18 Folgen zieht sich eine grobe Storyline, die einzelnen Episoden sind in sich aber stets abgeschlossen. Stören tut das nicht, ganz im Gegenteil: Bei 'Friends' ist das Standalone-Folgen-Konzept die ideale Lösung für tolle Unterhaltung.
Und diese Unterhaltung wird in der finalen Staffel wieder einmal auf den Gipfel getrieben. Die Lacher pro Minute sind bei 'Friends' unbestritten am höchsten und schlichtweg keine andere Serie dieses Genres unterhält in Sachen Comedy besser. Dazu beitragen unter anderem die zahlreichen Gaststars, die über die Laufzeit der Serie einen Auftritt zum Besten gegeben haben. Diesmal sind etwa Danny DeVito als Stripper und Anna Farris in einer sprichwörtlich tragenden Rolle mit von der Partie. Ein Comeback macht die in der letzten Staffel eingeführte "schreckliche Schwester" von Rachel, herrlich gespielt von Christina Appelgate. Zwar hat man auch schon grössere Stars in ‚Friends’ gesehen (etwa Brad Pitt als Todfeind von Rachel), aber in dieser Staffel braucht die Serie nicht mehr mit grosse Namen zu protzen.
Warum? Die finale Staffel steht ganz im Zeichen der Hauptdarsteller. Und diese laufen noch ein letztes Mal zu Hochform auf. Jennifer Aniston ist als 'Ralph Lauren'-Angestellte und modebewusste Rachel einfach zum Kreischen. Aber das Beste ist, dass allen Figuren gleich viel Gewicht zugeteilt wird. So hat etwa auch Matt LeBlanc wieder genügend zu tun und ist als „leicht“ unterbelichteter Joey ein Freund des Herzens. Schräg wie immer gibt sich Lisa Kudrow als Phoebe, die in dieser Staffel endlich zu ihrer grossen Liebe findet. Trotzdem hat sie immer noch viele lockere Sprüche auf den Lippen, die in der einen oder anderen unpassenden Situation freigegeben werden. David Schwimmer, der den Dinosaurier-Begeisterten Ross spielt, kommt mit seiner notorischen Art nach wie vor prima beim Publikum an. Und die seit längerer Zeit verheirateten Monica und Chandler sind das ungleiche Paar schlechthin: Courtney Cox Arquette ist nach wie vor der Kontrollfreak schlechthin und Matthew Perry als Möchtegern-witziger-Chandler muss man einfach gern haben. Nach insgesamt zehn Jahren, die die Crew zusammen verbracht haben, merkt man auch, dass sie inzwischen perfekt aufeinander eingespielt ist. So etwas gibt es nur in ganz wenigen Serien.
Ja, es ist also tatsächlich zu Ende. 'Friends', die Lieblingsserie von Millionen von Zuschauern, hat ihr Ende erreicht. Aber nicht nur die Fans werden die Serie schmerzlich vermissen. Auch Gelegenheits-Zuschauer stimmt das Ende der Erfolgsserie traurig. Diese Stimmung ist insbesondere in den letzten vier Folgen zu merken. Die Spässe nehmen ab, die Feinfühlgrenze aber umso mehr zu. In 'Die Abschiedsparty' werden wohl nicht nur die Figuren, sondern auch so manche Zuschauer eine Träne verdrücken. Und im 40minütigen Finale kommt der Melancholie-Faktor zu seinem Höhepunkt. Wer jetzt sagt, dass dies nicht zu 'Friends' passt, irrt sich gewaltig: Diese Serie hat die TV-Geschichte geprägt und verdient es, einen solchen Abschluss zu bekommen. Und bei der Abschlusseinstellung des Finales wird so manchem ein tiefer Seufzer entfahren. Ja, 'Friends' ist zu Ende. Doch diese Serie wird für immer in unserem Herzen bleiben - genau wie ein guter Freund eben!
Bild Die in Vollbild präsentierten Folgen bieten eine schwache Schärfe. Details gehen im Hintergrund unter und auch Rauschen gibt es nicht nur selten, sondern viel zu oft. Als ob das nicht genug wäre, stimmt der Kontrast nicht immer und Klötzchenbildung tritt auch ab und an auf. Wenn man die Drehart der Serie betrachtet, versteht man diese Defizite allerdings besser. |
Sound Wie von der Serie gewohnt wird der Sound in Stereo präsentiert. Dies stört allerdings nicht, da es auch nicht viel Material für den Surround gäbe. An Verständlichkeit mangelt es wie gewohnt keiner Zeit. 5.1-Stimmung kommt sowieso auf, wenn rundherum alle lachen. |
Extras
- Friends around the World
- Hinter den Kulissen
- Verpatzte Szenen
- Friends of Friends (3 Teile)
Das Bonusmaterial sieht auf den ersten Blick alles andere als üppig aus. Doch hinter den insgesamt sechs Specials verbergen sich über zwei Stunden Informationen und Spass. Die verpatzten Szenen etwa bieten 30 Minuten Unterhaltung pur mit Ausschnitten aus allen zehn Staffeln. Das Extra über die verschiedenen Länder, in denen die Serie ausgestrahlt wird, ist auch ziemlich interessant. Herzstücke sind aber die 'Friends of Friends' Dokus, in denen über die regulären Gaststars gesprochen wird. Das Making of der Serie dauert über 40 Minuten und ist extrem aufschlussreich und zeigt die Entstehung einer Folge haargenau auf. Respekt!
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Friends - Season 10 |
Genre | Comedyserie |
Studio | Bright Kauffman Crane |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 428 Minuten |
FSK | unbeschränkt |
Created By | David Crane & Marta Kauffman |
Darsteller | Jennifer Aniston, Lisa Kudrow, Courtney Coy Arquette, Matt LeBlanc, Matthew Perry, David Schwimmer |
Technische Details | |
Bild | 4:3 (1.33:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Surround 2.0 Englisch: Dolby Surround 2.0 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte |
Anzahl Discs | 5 |
Verpackung | Snappercases in Pappschuber |
© rezensiert von Adrian Spring am 29.05.05